PKK: Nachtbeisetzungen von Gefallenen absolut inakzeptabel

Das PKK-Komitee zur Solidarität mit den Familien der Gefallenen kritisiert die Beisetzungen von gefallenen Guerillakämpfer*innen bei Nacht und Nebel als absolut inakzeptabel und fordert die Bevölkerung zur massenhaften Teilnahme an Beerdigungen auf.

Der türkische Staat setzt die Leichen gefallener Guerillakämpfer*innen als Mittel der psychologischen Kriegsführung ein. Immer wieder werden Leichen Gefallener verstümmelt oder in anonymen Gräbern verscharrt. Gelingt es den Angehörigen ihren Anspruch auf die sterblichen Überreste ihrer Angehörigen durchzusetzen, werden diese unter Polizeiblockade bei Nacht und Nebel beigesetzt. Nur der engste Familienkreis wird zu den Beisetzungen zugelassen.

Verstümmelung und Misshandlung der Leichen der Gefallenen zeigt Furcht des Regimes“

In der Neujahrserklärung des PKK-Komitees zur Solidarität mit den Familien der Gefallenen heißt es: „Anlässlich des neuen Jahres gedenken wir in Person von Kasım Engin, Leyla Agirî, Egîd Civyan, Yılmaz Dersim und Amara Batman derjenigen, die ihr Leben für die Freiheit geopfert haben, und in Person von Sıtkı Berktaş allen Gefallenen in den Gefängnissen. Wir wiederholen unser Versprechen, dass wir ihre Träume verwirklichen werden. Wir gratulieren insbesondere den Müttern, dem patriotischen Volk und unseren heldenhaften Gefallenen zum neuen Jahr. Der faschistischen AKP/MHP-Regierung wurde durch den Widerstand unseres Volkes ein schwerer Schlag versetzt und eine tiefgreifende Niederlage beigebracht. Das tief in einer Krise steckende faschistische System kämpft mit allen Mitteln ums Überleben. Deshalb setzt der Staat jegliche Form der Gewalt gegen das kurdische Volk und seine Freiheitsbewegung ein. Der faschistische türkische Staat will jenseits jeglichen Gewissens das Gedächtnis der Gesellschaft vernichten, indem er die Friedhöfe angreift. Die Verstümmelung und Misshandlung der Leichen der Gefallenen zeigt die Größe der Furcht, die das Regime ergriffen hat. Es behält die Leichen unserer Gefallenen lange Zeit in den Leichenhallen und fügt den Familien durch deren Nichtaushändigung größtes Leid zu. Wir sind mit einem derart brutalen Faschismus konfrontiert, dass die Körper unserer Gefallenen per Post an ihre Mütter geschickt werden. Die Mütter geben jedoch mit ihren Wachen an den Friedhöhen und ihrer ehrenwerten Haltung eine großartige Antwort auf den AKP/MHP-Faschismus. Wir begrüßen diesen Widerstand unserer Mütter. Vergesst nicht, der Faschismus wird an dem Blut, das er vergießt, und seiner Finsternis ersticken.“

Beisetzung der Gefallenen unter massenhafter Beteiligung

Zu den aktuellen Kampagnen „Zeit für Freiheit“ und zur Selbstverteidigung der Frauen gegen Femizid erklärt das Komitee: „Liebe Familien, im 43. Jahr unserer Freiheitsbewegung sind wir stärker und näher denn je an Freiheit und Sieg. Dies ist euren wertvollen Kindern und ihrem Kampf zu verdanken. So wie wir unsere Gefallenen verehren, so stark müssen wir sie auch zur Grundlage unseres Kampfes gegen Faschismus, Besatzung und Verrat machen. Deshalb wird die Beisetzung der Gefallenen unter massenhafter Beteiligung der größte Schlag gegen den Faschismus sein.

Die nächtliche Bestattung von Gefallenen darf in keiner Weise akzeptiert werden, im Gegenteil, es muss eine entschiedene Haltung gegen diese Praxis eingenommen werden. Die Besatzer müssen dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Jeder Gefallene muss Anlass zu umfassendem Widerstand sein. Mit den Kampagnen ‚Zeit für Freiheit‘ und der Kampagne für die Selbstverteidigung der Frau und Gesellschaft wird der Faschismus und die Besatzung zerschlagen. Mit dem Ende der Isolation auf Imrali wird ein freies Kurdistan geschaffen. In dieser Überzeugung werden wir unseren Kampf auf der Linie von Rêber Apo [Abdullah Öcalan] und der Gefallenen mit dem Sieg krönen. Wir grüßen die werten Familien der Gefallenen und wünschen erneut ein gutes neues Jahr.“