Staatsanwalt verschickt Leichnam von Guerillakämpfer per Post

2017 starb der HPG-Kämpfer Agit Ipek in Dersim bei Gefechten mit der türkischen Armee. Zwei Jahre lang galt seine Leiche als verschollen. Erst seit Mai ist bekannt, wo die sterblichen Überreste aufbewahrt wurden. Nun wurden sie ausgehändigt – per Post.

Am 23. Mai 2017 starb der Guerillakämpfer Agit Ipek (Nom de Guerre: Kemal Berxwedan) bei Gefechten mit türkischen Militäreinheiten in der nordkurdischen Provinz Dersim. Bis vor einem Jahr galt sein Leichnam als verschollen. Jetzt sind den in Amed (türk. Diyarbakir) wohnhaften Eltern die sterblichen Überreste von Agit Ipek ausgehändigt worden: in einer Kiste und per Post – verschickt durch die Generalstaatsanwaltschaft in Dersim.

Zwei Jahre lang hatten die Eltern des getöteten HPG-Kämpfers immer wieder bei den türkischen Behörden vorgesprochen, um den Aufbewahrungsort des Leichnams herauszufinden. Immer wieder wurde behauptet, die Leiche von Ipek sei nicht in staatlicher Obhut – bis letzten Mai. Da erhielt die Familie einen Anruf und wurde aufgefordert, eine DNA-Probe abzugeben. Statt den erwarteten Analyse-Ergebnissen erhielten die Eltern von Agit Ipek seine in einer Kiste verstaute Knochen. Diese lagen bis vor Kurzem noch im gerichtmedizinischen Institut in Istanbul.

Der Leichnam von Agit Ipek soll nun in der benachbarten Provinz Mêrdîn (Mardin) beigesetzt werden. Die Familie hat sich bereits auf den Weg gemacht.