Waldbrand in Sperrgebiet des Gabar-Gebirges

Im Gabar-Gebirge in der Provinz Şirnex ist ein Waldbrand ausgebrochen. Die betroffene Region steht aus „Sicherheitsgründen“ unter Zugangsbeschränkung und wird vor allem von Militär, Dorfschützern und Energieunternehmen genutzt.

Provinz Şirnex

In einem militärischen Sperrgebiet des Gabar-Gebirges in der nordkurdischen Provinz Şirnex (tr. Şırnak) ist ein Waldbrand ausgebrochen. Wie aus lokalen Berichten hervorgeht, greifen die Flammen wegen starker Winde rasch auf umliegende Waldflächen über.

Das betroffene Gebiet ist aus „Sicherheitsgründen“ nicht öffentlich zugänglich und darf ausschließlich von Militärangehörigen, sogenannten Sicherheitswachen (ehemals „Dorfschützer“) sowie Mitarbeitenden der staatlichen türkischen Erdölgesellschaft TPAO betreten werden, die in der Region nach Rohstoffen sucht.

Ob und in welchem Umfang Feuerwehrleute oder andere Einsatzkräfte vor Ort im Einsatz sind, blieb zunächst unklar. Auch zur Ursache des Brandes gibt es bislang keine offiziellen Angaben. Die abgelegene Lage und der eingeschränkte Zugang könnten Löscharbeiten erschweren.

Hintergrund: Rohstoffförderung und Militärpräsenz

Das Gabar-Gebirge gilt als rohstoffreich und ist zugleich ein langjähriger Schauplatz der türkischen Kriegsführung in Kurdistan. Nicht selten werden dort Brände direkt von Militärs gelegt – der türkische Staat setzt bereits seit Jahrzehnten gezielt darauf, Gebiete unbewohnbar zu machen und die kurdische Bevölkerung damit aus ihren Dörfern zu verdrängen. In den vergangenen Jahren hat die staatliche TPAO zudem ihre Aktivitäten zur Erdölerschließung in Gabar und weiteren Gebirgszonen in Şirnex deutlich ausgeweitet. Umweltschutzorganisationen kritisieren seit Langem Eingriffe in die Natur durch Abholzung, militärische Infrastrukturmaßnahmen und Brände.