Besuchsverbot für Gefangene in Hochsicherheitsgefängnis Wan

Im Hochsicherheitsgefängnis in Wan ist mehreren Gefangenen für einen Monat der Besuch untersagt worden. Hintergrund ist ein Protest gegen mutmaßliche Gewalt durch Gefängnispersonal.

Wegen Protest gegen Gewalt

Im Hochsicherheitsgefängnis in der nordkurdischen Stadt Wan (tr. Van) ist für mehrere Inhaftierte ein einmonatiges Besuchsverbot verhängt worden. Das berichteten Angehörige und lokale Menschenrechtsgruppen am Freitag.

Betroffen sind demnach Personen aus mehreren Zellentrakten für politische Gefangene. Als Begründung nannte die Gefängnisleitung eine Protestaktion, bei der Gefangene durch das Erzeugen von Lärm gegen mutmaßliche Misshandlungen durch das Wachpersonal protestiert haben sollen.

Protest gegen Gewalt

Auslöser der Aktion soll ein Vorfall vom 18. März gewesen sein: Drei Gefangene seien nach einem Besuch auf der Krankenstation bei ihrer Rückkehr in ihre Zellen von Bediensteten geschlagen worden sein. Als Reaktion darauf sei im Gefängnis ein lautstarker Protest organisiert worden. In der Folge habe die Anstaltsleitung eine Besuchssperre für die beteiligten Gefangenen verhängt.

Angehörige kritisieren Maßnahme

Familien, die in den vergangenen Tagen vergeblich versuchten, ihre Angehörigen zu besuchen, reagierten mit Unverständnis auf die Entscheidung. Einige sprachen von einer „Kollektivbestrafung“ und forderten Aufklärung zu den mutmaßlichen Übergriffen sowie zur rechtlichen Grundlage der verhängten Besuchssperre.