Mehrere Waldbrände in Nordkurdistan unter Kontrolle

In Şirnex, Amed und Mêrdîn haben Waldbrände teils schwerwiegende Schäden angerichtet. Während die Flammen inzwischen gelöscht sind, kritisieren Umweltschützer:innen fehlende Aufklärung und erschwerten Zugang in gesperrte Gebiete.

Gabar, Licê und Omerya betroffen

In mehreren Provinzen Nordkurdistans haben in den vergangenen Tagen großflächige Waldbrände gewütet. Besonders betroffen waren der Gabar-Berg in Şirnex (tr. Şırnak), ländliche Gebiete um Licê in Amed (Diyarbakır) sowie die Omerya-Region in Mêrdîn (Mardin). Die Brände sind inzwischen gelöscht, doch das Ausmaß der Schäden ist erheblich.

Gabar-Berg: Wiederholte Brandausbrüche in militärischem Sperrgebiet

Am Gabar-Berg brach am Freitag zunächst ein Feuer in einem bewaldeten Gebiet aus, das wegen seiner Nähe zu militärischen Standorten der türkischen Armee für die Öffentlichkeit gesperrt ist. Wegen eingeschränkten Zugangs konnten Löscharbeiten nur verzögert beginnen. Erst nach dem Eintreffen von Einsatzkräften aus Amed, Riha (Urfa) und Mêrdîn gelang es, die Flammen nach rund elf Stunden unter Kontrolle zu bringen.

Brandbekämpfung in Licê

Am folgenden Tag kam es in derselben Region erneut zu einem Brand. Dieser konnte in der Nacht zum Sonntag gelöscht werden. Laut Forstbehörde dauern Kühlmaßnahmen weiterhin an. Tausende Bäume wurden vernichtet, zahlreiche Wildtiere kamen ums Leben. Zur Brandursache und zur betroffenen Fläche liegen bislang keine offiziellen Angaben vor.

Licê: Flammen erreichen mehrere Dörfer

Auch im Landkreis Licê kam es zu erheblichen Bränden. Am Sonnabend griff ein Feuer vom Weiler Karahsan auf mehrere umliegende Dörfer über, darunter Cofîtin, Banê Dêran, Bamitnê und Fareqol. Die Feuerwehr von Amed und Licê brachte die Brände gemeinsam mit Anwohner:innen unter Kontrolle. Nachlöscharbeiten dauern an.

Einsatzkräfte im Gabar-Gebirge

Omerya: Funkenflug löst Feuer aus

Bereits vor zwei Tagen war in der Omerya-Region in Mêrdîn ein Feuer ausgebrochen. Laut ersten Erkenntnissen hatten Funken von einer Stromleitung trockenes Gras entzündet. Die Flammen breiteten sich durch Wind rasch auf umliegende Wälder aus. Anwohnende berichten von dutzenden Hektar verbrannter Fläche. Nachdem das Feuer zunächst gelöscht worden war, flammte es erneut auf und konnte erst danach vollständig unter Kontrolle gebracht werden.

Kritik an Zugangsverboten und Informationspolitik

Umweltgruppen kritisieren, dass insbesondere in sicherheitsrelevanten Gebieten wie am Gabar-Berg schnelle Löscharbeiten durch militärische Sperrzonen behindert worden seien. Zudem werfen sie den Behörden mangelnde Transparenz vor: Weder zur genauen Schadensbilanz noch zur Brandursache wurden bislang konkrete Angaben gemacht.