Iran bombardiert erneut Bradost

Das iranische Regime hat erneut Ziele in Südkurdistan bombardiert. Nach Angaben der PDK-I wurde allein die Region Berbizina in den vergangenen Tagen mindestens fünfzehn Mal von Kampfdrohnen angegriffen.

Das iranische Regime hat erneut Ziele in Südkurdistan bombardiert. Getroffen von den Kamppfdrohnen wurden die Orte Sîdekan und Berbizina in der von der iranischen und türkischen Grenze durchschnittenen Bradost-Region. In Berbizina war erst am vergangenen Donnerstag ein Stützpunkt der Demokratischen Partei Kurdistans-Iran (PDK-I) von iranischen Drohnen bombardiert worden.

Laut der Führung der PDK-I häufen sich die Angriffe auf Regionen, in denen ihre Rückzugsgebiete vermutet werden. In den letzten Tagen wurden fünfzehn Drohnenangriffe allein auf Berbizina registriert, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Stellungnahme der PDK-I. „Die Gegend wird täglich von unbemannten Flugzeugen überflogen. Zu menschlichen Verlusten kam es bisher nicht, jedoch führten die Bombardierungen zu erheblichen ökonomischen Schäden.“

Iranische Angriffe in Südkurdistan

In Südkurdistan haben in den vergangenen Jahren mehrfach Bombardierungen und Anschläge des iranischen Geheimdienstes auf Oppositionelle aus Ostkurdistan stattgefunden. Bereits vor gut einem Jahr hat die iranische Luftwaffe ein Dorf in der Nähe von Çoman bombardiert. Der Drohnenangriff galt einer Versammlung der PDK-I. Verletzt wurde dabei niemand.

Anfang August wurde Musa Babacanî, ein führendes Mitglied der PDK-I, in Hewlêr (Erbil) verschleppt. Seine verstümmelte Leiche wurde später in einem Hotelzimmer entdeckt. Im Juni wurde in Silêmanî der politische Aktivist Behrouz (Rebin) Rahimi getötet. Der aus Sine stammende Aktivist lebte seit 2012 in Südkurdistan, da er in Ostkurdistan vom iranischen Regime verfolgt wurde. Am 14. Juli lauerten ihm Unbekannte in einer Limousine mit abgedunkelten Scheiben an seinem Arbeitsplatz auf und gaben mehrere Schüsse auf ihn ab. Rahimi verstarb wenig später in einem Krankenhaus.

Für großes Entsetzen innerhalb der kurdischen Gesellschaft sorgte vor drei Jahren die Ermordung von Iqbal Moradi. Der bekannte Menschenrechtsaktivist und Vater des im Iran hingerichteten politischen Gefangenen Zanyar Moradi war am 17. Juli 2018 tot im Kreis Pêncwên im Fluss Hecî Awa entdeckt worden. Seine Leiche wies massive Spuren von Folter auf, mehrere Einschusslöcher deuteten zudem auf eine Hinrichtung hin. Zehn Jahre zuvor hatten iranische Pasdaran bereits ein erstes Attentat auf Moradi verübt, das er nur knapp überlebte.