Türkische Artillerie beschießt Dorf bei Amêdî
Bei einem mehr als einstündigen Artillerieangriff der türkischen Armee auf ein Dorf bei Amêdî wurden zivile Gebäude schwer beschädigt. Eine NGO meldete weitere Einschläge in umliegenden Ortschaften.
Bei einem mehr als einstündigen Artillerieangriff der türkischen Armee auf ein Dorf bei Amêdî wurden zivile Gebäude schwer beschädigt. Eine NGO meldete weitere Einschläge in umliegenden Ortschaften.
Die türkische Armee hat das Dorf Dêreşê in der Nähe der südkurdischen Kleinstadt Amêdî (Amediye) am Dienstag über eineinhalb Stunden hinweg intensiv mit Artillerie beschossen. Nach Angaben vor Ort begann der Beschuss gegen 17:30 Uhr und dauerte bis etwa 19:00 Uhr an.
Videoaufnahmen zufolge wurden durch die Angriffe mehrere Gebäude in dem bewohnten Gebiet beschädigt, darunter eine Dorfschule, eine Moschee, private Wohnhäuser sowie ein Stall. Über mögliche Verletzte lagen zunächst keine bestätigten Informationen vor.
Nach Angaben von Kamaran Osman, Sprecher der lokalen Sektion der Friedensinitiative „Community Peacemaker Teams“ (CPT), wurde nicht nur Dêreşê, sondern auch die umliegenden Dörfer Girgaşê, Mijê, Kevne Mijê und Spîndarê von türkischer Artillerie getroffen. Die NGO dokumentierte demnach insgesamt 76 Einschläge.
Amêdî ist Teil des Gouvernements Duhok in der Kurdistan-Region des Irak (KRI). Die Türkei bombardiert dort regelmäßig zivile Siedlungsgebiete – vorgeblich, um gegen die kurdische Guerilla vorzugehen. Die Angriffe werden trotz des Anfang März von der PKK ausgerufenen Waffenstillstands fortgesetzt.