Frauenorganisationen in Qamişlo verurteilen Selbstmordanschlag

Frauenorganisationen in der Stadt Qamişlo verurteilen in einer gemeinsamen Erklärung den tödlichen Selbstmordanschlag auf die Mar-Elias-Kirche in Damaskus am Sonntag. Sie bieten konkrete Unterstützungsleistungen an und fordern umgehende Aufklärung.

Gemeinsame Erklärung

Bei einem dschihadistischen Selbstmordanschlag auf die griechisch-orthodoxe Mar-Elias-Kirche im christlichen Stadtteil Al-Duwaila in Damaskus wurden am Sonntag über 80 Menschen getötet und verletzt. In der Stadt Qamişlo versammelten sich laut Frauennachrichtenagentur JINHA gestern Frauen, um angesichts dessen eine gemeinsame Erklärung zu verlesen. Unter den Unterzeichnerinnen sind die Organisationen „Sara“, die sich die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen zum Ziel gesetzt hat sowie „Stêrk“, welche 2022 zur Beobachtung, zum Schutz und zur Verteidigung der Rechte von Kindern 2022 in Nord- und Ostsyrien gegründet wurde.

In der Erklärung wird das Attentat scharf verurteilt, die Behörden zur umfassenden Aufklärung aufgefordert und Solidarität sowie konkrete Unterstützung zugesichert. Besonders unterstrichen die Frauen die Zusammengehörigkeit der verschiedenen Bevölkerungsgruppen in Syrien: „Dieser Anschlag war ein Stich ins Herz aller Syrer:innen.“

Aufklärung und Strafverfolgung gefordert

„Dieser Anschlag richtete sich gegen eine Kultstätte. Es war ein Angriff auf alle Menschen, auf die Menschenrechte und auf moralische Werte. Der Terrorismus nimmt weiterhin unschuldige Menschen ins Visier, darunter Kinder und Frauen. Der Terrorismus ist der Feind der gesamten Menschheit“, heißt es in der Erklärung, in der die zuständigen Behörden aufgefordert werden, unverzüglich eine umfassende Untersuchung des Vorfalls einzuleiten. Alle Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, trage gewichtige Bedeutung.

Zusammenhalt als Selbstverteidigung

Für die Organisationen steht außer Frage, dass sie ihre Möglichkeiten zur Unterstützung der Betroffenen ausschöpfen werden: „Wir sind bereit, den Überlebenden und den Familien der Opfer medizinische und psychologische Unterstützung zu leisten. Wir müssen uns zusammenschließen, um Terrorismus, Extremismus und Gewalt zu bekämpfen. Wir bekunden unsere Solidarität mit allen ethnischen und religiösen Identitäten Syriens. Als Volk Syriens haben wir die Kraft, alle Krisen zu überwinden, den Terrorismus zu besiegen und ein Syrien aufzubauen, in dem Liebe, Frieden und Gerechtigkeit herrschen. Dieser Anschlag war nicht nur ein Angriff auf Christ:innen, sondern auch ein Stich ins Herz aller Syrer:innen.“


Titelbild und Video © JINHA