Iran bombardiert Südkurdistan

Ein Stützpunkt der PDK-Iran in der südkurdischen Region Bradost ist von iranischen Drohnen angegriffen worden. Auch Balekayetî und Dörfer bei Çoman wurden bombardiert. Offenbar sind keine Menschen ums Leben gekommen, es entstand Sachschaden.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur RojNews haben iranische Drohnen um 6.30 Uhr Ortszeit einen Stützpunkt der PDK-Iran in Berbizina in der Region Bradost sowie Balekayetî in der Autonomieregion Südkurdistan bombardiert. Zeitgleich wurde auch die Umgebung der Dörfer Dêge und Şêrkaweyan bei Çoman angegriffen. Laut ersten Informationen sind keine Menschen ums Leben gekommen, es entstand Sachschaden.

Iranische Angriffe in Südkurdistan

In Südkurdistan haben in den vergangenen Jahren mehrfach Bombardierungen und Anschläge des iranischen Geheimdienstes auf Oppositionelle aus Ostkurdistan stattgefunden. Bereits vor gut einem Jahr hat die iranische Luftwaffe ein Dorf in der Nähe von Çoman bombardiert. Der Drohnenangriff galt einer Versammlung der PDK-I. Verletzt wurde dabei niemand.

Anfang August wurde Musa Babacanî, ein führendes Mitglied der PDK-I, in Hewlêr (Erbil) verschleppt. Seine verstümmelte Leiche wurde später in einem Hotelzimmer entdeckt. Im Juni wurde in Silêmanî der politische Aktivist Behrouz (Rebin) Rahimi getötet. Der aus Sine stammende Aktivist lebte seit 2012 in Südkurdistan, da er in Ostkurdistan vom iranischen Regime verfolgt wurde. Am 14. Juli lauerten ihm Unbekannte in einer Limousine mit abgedunkelten Scheiben an seinem Arbeitsplatz auf und gaben mehrere Schüsse auf ihn ab. Rahimi verstarb wenig später in einem Krankenhaus.

Für großes Entsetzen innerhalb der kurdischen Gesellschaft sorgte vor drei Jahren die Ermordung von Iqbal Moradi. Der bekannte Menschenrechtsaktivist und Vater des im Iran hingerichteten politischen Gefangenen Zanyar Moradi war am 17. Juli 2018 tot im Kreis Pêncwên im Fluss Hecî Awa entdeckt worden. Seine Leiche wies massive Spuren von Folter auf, mehrere Einschusslöcher deuteten zudem auf eine Hinrichtung hin. Zehn Jahre zuvor hatten iranische Pasdaran bereits ein erstes Attentat auf Moradi verübt, das er nur knapp überlebte.