Liveticker zur Parlaments-und Präsidentschaftswahl in der Türkei

In der Türkei finden heute richtungsweisende Wahlen statt, die von Erdoğan um eineinhalb Jahre vorgezogen wurden. Es wird sowohl ein neues Parlament als auch ein neuer Präsident gewählt. Wir begleiten den Wahltag mit einem Liveticker.

22.43 Uhr: Polizei verschleppt Wahlurnen in Wan


22.27 Uhr: In Amed wird gefeiert


19.14 Uhr: HDP gelingt Sprung über Zehnprozenthürde

Trotz systematischen Regelverstößen und Unregelmäßigkeiten bei den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in der Türkei ist der Demokratischen Partei der Völker (HDP) mit 10,67 % der Stimmen der Sprung über die Zehnprozenthürde gelungen. 


18.45 Uhr: Plattform „Gerechte Wahlen“ veröffentlicht erste Teilergebnisse

Erste Teilergebnisse der Präsidentschaftswahlen sehen folgendermaßen aus:

Muharrem İnce: 33.92 %

Meral Akşener: 12.8 %

Recep Tayyip Erdoğan: 43.51 %

Selahattin Demirtaş: 6.69 %

Temel Karamollaoğlu: 2.86 %

Doğu Perinçek: 0,22 %


18.30 Uhr: Tobias Pflüger berichtet aus Wan


17.27 Uhr: Stimmzettel im Müll gefunden

In Pirsûs (Suruç) sind ausgefüllte Stimmzettel im Müll gefunden worden. Auf den Stimmzetteln waren die HDP, Selahattin Demirtaş und der CHP-Kandidat Muharrem Ince gewählt worden.


16.57 Uhr: Weitere ausländische Wahlbeobachter festgenommen


16.15 Uhr: Wahllokale geschlossen

Die Wahllokale in der Türkei und in Nordkurdistan sind seit 16.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit geschlossen.


16.10 Uhr: OSZE-Beobachter festgenommen

 


15.47 Uhr: AKP-Anhänger kommt mit Stimmzetteln ins Wahllokal

In Mersin-Toroslar ist ein AKP-Anhänger dabei erwischt worden, wie er das Wahllokal im Çağdaş-Kent-Anadolu-Gymnasium mit Stimmzetteln betrat.


15.20 Uhr: Mehrere ausländische Wahlbeobachter festgenommen


15.08 Uhr: Wahlbetrug in Pasîna Jêr

In der Provinz Erzîrom (Erzurum) im Kreis Pasîna Jêr (Horasan) wurden AKP-Anhänger im Wahllokal Hacı Halil beim Ausfüllen mehrerer Stimmzettel beobachtet.


15.01 Uhr: HDP appelliert an Hohe Wahlkommission, Verstöße in Riha zu verhindern

Die HDP fordert in einem Eilantrag von der Hohen Wahlkommission YSK, Regelverstöße in Riha (Urfa) zu untersuchen. In den Wahllokalen im Kreis Pirsûs (Suruç) werden Wahlberechtigte von bewaffneten Gruppen bedroht. Auch wurden mehrere Fälle gemeldet, bei denen Einzelpersonenen für mehrere Wahlberechtigte abgestimmt haben. Zeugen und Mitglieder der HDP im Wahlausschuss wurden von AKP-Wählern geschlagen und misshandelt.


13.52 Uhr: AKP transportiert Milizionäre aus Efrîn zur Türkei-Wahl nach Hatay

 


13.43 Uhr: AKP-Wähler stimmt für anderen Wahlberechtigten ab

Das in den sozialen Medien verbreitete Video zeigt Aufnahmen aus dem Dorf Hasköy im nordkurdischen Mûş. Zu erkennen ist, dass ein AKP-Wähler für einen anderen Stimmberechtigten abstimmt.


13.18 Uhr: Festgenommene Wahlbeobachter in Amed wieder freigelassen

Drei in Amed festgenommene Wahlbeobachter aus Hamburg sind freigelassen worden.


13.15 Uhr: Pirsûs: HDP-Wähler mit Messer angegriffen

Der AKP-Kandidat İbrahim Halil Yıldız und seine Personenschützer verbreiten Terror in Pirsûs (Suruç). Ein HDP-Wähler wurde in einem Wahllokal mit einem Messer attackiert. Eine Korrespondentin der Nachrichtenagentur Mezopotamya (MA), Arjin Dilek Öncel, wurde mit einer Waffe bedroht.


12.36 Uhr:

Die HDP und die CHP haben die Verantwortlichen aufgerufen, aufgrund des Wahlbetrugs in Riha (Urfa) ihrer Pflicht nachzukommen. Sie wendeten sich an den Hohen Wahlausschuss (YSK). Die HDP hat außerdem Anzeige eingereicht. 


12.18 Uhr: Deutsche Wahlbeobachter in Amed festgenommen

In Amed (Diyarbakir) sind drei Teilnehmer einer Wahlbeobachtungsdelegation aus Hamburg sowie eine Anwältin vor einem Wahllokal festgenommen worden.


12.09 Uhr: 

Die Wahlbeobachtungsdelegation der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hat erklärt, dass aus „Sicherheitsgründen“ keine Vertreter nach Riha (Urfa) entsendet werden konnten.


11.53 Uhr: 

Bereits am Vormittag häufen sich aus vielen Orten in der Türkei und Nordkurdistan die Berichte über Regelverstöße und Unregelmäßigkeiten bei den Wahlen.


11.07 Uhr:

In den Bezirken Tekman und Karaçoban in der Provinz Erzîrom (Erzurum) hat die AKP-Stadtverwaltung Ausweise des Innenministeriums an ihre Mitarbeiter verteilt. Die mit diesen Ausweisen ausgestatteten Mitarbeiter können sich in den Wahllokalen frei bewegen.


10.55 Uhr:

In fast 30 Dörfern in der Provinz Riha (Urfa) sind die registrierten Wahlhelfer der HDP von den Wahlurnen vertrieben worden.


10.51 Uhr:

Im Dorf Kamişli in Gever (Yüksekova) stehen Soldaten an der Wahlurne Nr. 1193 und üben Druck auf die Wähler aus.


10.48 Uhr:

Der in die Ermordung von drei HDP-Aktivist*innen in Pirsûs (Suruç) verwickelte AKP-Kandidat Ibrahim Halil Yıldız zieht mit bewaffneten Personenschützern durch die Wahllokale und greift HDP-Anhänger*innen an.


10.36 Uhr:

In Wan werden registrierte Wahlhelfer*innen und Dorfbewohner*innen von der türkischen Polizei und dem Militär an der Stimmabgabe gehindert.


10.11 Uhr:

An der Wahlurne Nr. 2044 im Dorf Bulduk in Riha (Urfa) wird Frauen die Stimmabgabe verweigert. An der Wahlurne Nr. 1196 im Dorf Geçit in Riha wählen Männer anstelle der Frauen.


9.50 Uhr:

In der Akkoyunlu-Grundschule in Amed-Kayapinar entdecken OSZE-Wahlbeobachter nicht abgestempelte Wahlzettel. Polizeieinheiten werden in der Schule positioniert.

In der Yunus-Emre-Grundschule in Amed-Bağlar werden außer AKP-Mitgliedern keine Urnen-Verantwortlichen zugelassen. Erst nach Intervention der HDP-Rechtskommission können die Urnen-Verantwortlichen mit ihrer Arbeit beginnen.


9.32 Uhr:

An den Urnen Nr. 1044 und 1043 im Gap-Anadolu-Gymnasium in Pirsûs (Suruç) hat eine Person für mehrere Wahlberechtigte gewählt.


9.22 Uhr:

In Ankara-Çankaya hat ein Urnen-Beauftragter an der Wahlurne Nr. 2425 zwei Personen abstimmen lassen, die nicht im Wahlregister aufgeführt waren.


9.21 Uhr:

Der HDP-Präsidentschaftskandidat Selahattin Demirtaş hat im Hochsicherheitsgefängnis in Edirne seine Stimme abgegeben. Über Twitter ruft er dazu auf, für eine demokratische Zukunft der Türkei zu stimmen: „Ich hoffe, dass die Stimmabgabe ruhig und friedlich verläuft. Ich glaube daran, dass die Ergebnisse sehr schön sein werden.“


9.04 Uhr:

In der Mesut-Yilmaz-Grundschule in Amed-Bağlar sind zwei Männer mit leeren Wahlumschlägen von den Urnen-Beauftragten der HDP und CHP erwischt und der Polizei übergeben worden. Cengiz Keleş, einer der beiden Männer, behauptete, vom Hohen Wahlausschuss (YSK) beauftragt zu sein. Die Polizei rief beim zuständigen Richter an, der einen solchen Auftrag dementierte.


8.23 Uhr:

Im Dorf Koçkar in Amed-Pasûr (Kulp) versperren Dorfschützer den Urnen-Beauftragten der HDP den Weg ins Dorf.


8.02 Uhr:

Provinz Mêrdîn (Mardin):

In Nisêbîn (Nusaybin) erwarten die ersten Wahlberechtigten, die zur Stimmabgabe erscheinen, vor den Schulen, in denen die Wahllokale untergebracht sind, Panzer.

In Şemrex (Mazıdağı) stehen Panzer und Polizeieinheiten vor der Schule.

Im Dorf Adak in Derîk, wo es 204 Wahlberechtigte gibt, fordert der Dorfvorsteher eine offene Stimmabgabe. Die Urnen-Beauftragten der HDP wehren sich dagegen und werden daraufhin bedroht.


8.00 Uhr:

In Wan werden einige Urnen-Beauftragte der HDP nicht ins Wahllokal gelassen.


7.57 Uhr:

Es heißt, dass drei Personen in Amed (Diyarbakir) erwischt worden sind, die mit tausend ausgefüllten Wahlzetteln die Mesut-Yilmaz-Grundschule betreten wollten. Anwälte sind auf dem Weg, um die Behauptung zu klären.


7.52 Uhr:

In Kadıköy-Kozyatağı in der Mittelschule İlhami Ertem müssen die Urnenbeauftragten, die sich zur Öffnung des Wahllokals um 7.00 Uhr eingefunden, ungefähr 25 Minuten vor der Tür warten, weil im Wahllokal nach einer Bombe gesucht wird.