CPJ verurteilt Einschüchterung der Presse im Fall Zaza

Das CPJ erkennt in der Festnahme von Hasan Zaza ein „landesweites Muster der Einschüchterung der Presse“ und fordert Informationen über den Verbleib des Journalisten. Die syrische Übergangsregierung bestätigt währenddessen die Festnahme.

Aufenthaltsort des Journalisten unbekannt

Das international tätige Komitee zum Schutz von Journalist:innen (Committee to Protect Journalists, CPJ) fordert die syrischen Behörden auf, den Grund für die Festnahme des kurdischen Journalisten Hasan Zaza offenzulegen. „Die geheime Festnahme des Journalisten Hasan Zaza ohne jegliche Erklärung seitens der syrischen Behörden spiegelt ein landesweites Muster der Einschüchterung der Presse wider“, sagte Sara Qudah, Regionaldirektorin des CPJ.

Zaza, Mitglied des Generalrats des Verbands freier Medien (YRA) und Syrien-Vertreter des Internationalen Verbands der arabischen Presse, war am frühen Freitagmorgen von Kräften der „Allgemeinen Sicherheit“ aus seiner Wohnung in Damaskus an einen unbekannten Ort gebracht worden. Über Hintergründe der Maßnahme hat die selbsternannte Übergangsregierung sich bisher ausgeschwiegen.

Ministerium verweigert Informationen

Das CPJ fordert Informationen über den Verbleib des festgenommenen Journalisten und die Achtung der Pressefreiheit. „Die syrischen Behörden müssen unverzüglich den Aufenthaltsort von Zaza offenlegen, seine Sicherheit gewährleisten und alle Anklagen im Zusammenhang mit seiner journalistischen Tätigkeit fallen lassen“, so Qudah.

Auf Anfrage habe das syrische Informationsministerium indes die Festnahme Zazas bestätigt. Mohammad Al-Saleh, Direktor für Pressearbeit im syrischen Informationsministerium, erklärte gegenüber dem CPJ, dass die Maßnahme „mit Sicherheitsbedenken zu tun habe und nicht mit seiner journalistischen Arbeit“. Da diesbezügliche Untersuchungen noch liefen, sei Al-Saleh nicht befugt, weitere Einzelheiten zu nennen. Über eine Messaging-App teilte er jedoch mit, dass Zaza in dieser Woche voraussichtlich wieder freigelassen werde, insofern „nichts gefunden wird“.

Regierung trägt Verantwortung für Sicherheit

Auch der YRA habe noch immer keine Angaben über sein Mitglied erhalten. „Wir haben immer noch keine Informationen über seinen Aufenthaltsort oder den Grund für seine Festnahme“, teilte Evîn Îbrahîm, Ko-Vorsitzende des YRA in der Demokratischen Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (DAANES), gegenüber CPJ mit. „Die syrische Regierung trägt die volle Verantwortung für die Sicherheit unseres inhaftierten Kollegen Hasan Zaza sowie aller Journalist:innen, die in Zukunft gefährdet sein könnten. Dieses anhaltende Vorgehen gegen Journalist:innen muss ein Ende haben.“

Neben seinen Tätigkeiten in den genannten Presseverbänden, hat der kurdische Journalist und Autor unter anderem auch für den Fernsehsender Ronahi TV gearbeitet. Nach dem Sturz des Langzeitmachthabers Baschar al-Assad im Dezember war Zaza aus den Gebieten der DAANES nach Damaskus zurückgekehrt. Aufgrund seines Alters und bestehender Vorerkrankungen zeigen verschiedene Medienverbände sich zusätzlich besorgt über den Gesundheitszustand des Festgenommenen.

Titelbild © Hawar News Agency