Türkei-Wahlen: Regelverstöße und Festnahmen

Die Berichte über Regelverstöße bei den heutigen Wahlen in der Türkei reißen nicht ab. Mehrere ausländische Wahlbeobachter wurden festgenommen.

Angesichts des drohenden Machtverlustes greifen AKP/MHP-Anhänger und staatliche Stellen zu dubiosen Methoden, um der amtierenden Regierung zu einem Sieg bei den heutigen Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in der Türkei zu verhelfen. Mehrere ausländische Wahlbeobachter wurden festgenommen.

Agirî (Ağrı)

Eine zweiköpfige Wahlbeobachtungsdelegation aus Frankreich und ihr Dolmetscher sind an einem polizeilichen Kontrollpunkt festgenommen worden.

Erzîrom (Erzurum)

In der Provinzhauptstadt sowie in der Kreisstadt Tekman sind die Wahlbeobachter des Menschenrechtsvereins IHD, Yavuz Karabudak, Sertaç Öztürk und Erdal Özakçıl festgenommen worden.

Reşqelas (Iğdır)

In den Dörfern Zor, Gülpınar und İslam erfolgte eine offene Stimmabgabe von AKP-Mitgliedern. Die Anwesenden im Wahllokal intervenierten, daraufhin wurden die AKP-Mitglieder der Räumlichkeiten verwiesen und ihre Stimmen für ungültig erklärt.

In Halfeli wurden ungestempelte Wahlzettel entdeckt.

Izmir

In Izmir-Bornova fuhr der AKP-Kandidat Necip Nasir in Begleitung von Mitgliedern der AKP-Jugend mit einer Fahrzeugkolonne vor einem Wahllokal vor. Als die anwesenden HDP-Anhänger ihren Unmut darüber zum Ausdruck brachten, wurden sie angegriffen. Vor dem Wahllokal stehen schwer bewaffnete Polizisten.

Riha (Urfa)

In den Stadtteilen Bolatlar und Vize werden Wahlberechtigte daran gehindert, eine andere Partei als die AKP zu wählen. Ihnen werden Stimmzettel und Stempel verweigert, außerdem erfolgt eine offene Stimmabgabe.

Amed (Diyarbakir)

In Licê sind drei italienische Journalisten festgenommen worden, die die Wahlen beobachteten. Drei zwischenzeitlich festgenommene Wahlbeobachter aus Hamburg sind wieder freigelassen worden.