Frauen-Sicherheitskräfte in Nord- und Ostsyrien
Die Asayîşa Jin (Frauen-Sicherheitskräfte) in Nord- und Ostsyrien haben am Montag in Raqqa ihr elfjähriges Bestehen mit einer feierlichen Zeremonie begangen. Die Veranstaltung fand unter Teilnahme von Vertreter:innen der Selbstverwaltung, Kämpferinnen der Frauenverteidigungseinheiten (YPJ), des Syrischen Frauenrats, des arabischen Frauendachverbands Zenobiya, der Zukunftspartei Syriens sowie mehrerer zivilgesellschaftlicher Organisationen statt.

Die Feier begann mit einer Militärzeremonie der Asayîş-Frauen und einer Schweigeminute in Gedenken an die Gefallenen. In einer Ansprache betonte Gulistan Gulo von der Frauenbewegung Kongra Star die Bedeutung der Frauen-Sicherheitskräfte als Ausdruck des Widerstands und der Selbstverteidigung der Gesellschaft Nord- und Ostsyriens. Sie seien zu einem festen Bestandteil der Sicherheitsarchitektur und des sozialen Zusammenhalts in der Region geworden.

Gulo erinnerte in ihrer Rede auch an die kurdische Guerillakämpferin Zeynep Kınacı (Zîlan), deren Todestag sich heute zum 29. Mal jährt. Ihre Fedai-Aktion gegen die türkische Armee 1996 in Dersim habe einen Wendepunkt im Kampf um Befreiung und Selbstbestimmung von Frauen markiert. Der Aufbau der Frauenverteidigungsstrukturen, so Gulo, sei maßgeblich vom Vermächtnis Zîlans inspiriert worden.

Die Veranstaltung endete mit Musik und traditionellen Tänzen, bei denen Teilnehmer:innen aus unterschiedlichen Regionen der Selbstverwaltung gemeinsam das Jubiläum feierten. Die Frauen-Sicherheitskräfte waren im Jahr 2014 gegründet worden und gelten heute als integraler Bestandteil des zivilen und militärischen Gefüges der Region.