Hungerstreikproteste in Düsseldorf und Mainz

In Düsseldorf und Mainz haben Solidaritätsaktionen stattgefunden, um auf den Hungerstreik von Leyla Güven aufmerksam zu machen. Die kurdische Politikerin protestiert seit 128 Tagen gegen die Isolation Abdullah Öcalans.

Die Solidarität mit der kurdischen HDP-Politikerin Leyla Güven, die seit 128 Tagen mit einem Hungerstreik gegen die Isolation des PKK-Gründers Abdullah Öcalan protestiert, reißt nicht ab. Tausende Menschen haben sich der 55-jährigen Güven bisher angeschlossen und fordern ebenfalls Bedingungen für den kurdischen Repräsentanten Öcalan, in denen er als Vorsitzender einer legitimen Bewegung frei leben und arbeiten kann, um so zur Lösung der kurdischen Frage beizutragen. In Straßburg sind 14 Aktivistinnen und Aktivisten seit dem 17. Dezember im Hungerstreik. Auch in Newport in Wales, im südkurdischen Hewlêr (Erbil), im Flüchtlingscamp Mexmûr und in Toronto haben sich Menschen der Aktion angeschlossen. In Europa finden weitere unbefristete Hungerstreiks in Genf, Den Haag, Wien, Duisburg, Nürnberg, Gießen, Kassel und weiteren Städten statt. Allein in den türkischen Gefängnissen sind es rund 7.000 politische Gefangene aus PKK- und PAJK-Verfahren, die sich an der Hungerstreikbewegung beteiligen und die Wiederaufnahme von Friedensverhandlungen fordern.

Während die Hungerstreiks weitergehen, finden täglich in fast allen Teilen der Welt verschiedene Aktionen statt, um die Öffentlichkeit für die Situation der Streikenden und ihre Forderungen zu sensibilisieren. In Düsseldorf führten Aktivistinnen der Bewegung junger freier Frauen (Jinên Ciwan ên Azad) einen stillen Protest durch. Dazu liefen sie mit einem Mundschutz mit der Aufschrift #Hungerstreik durch die Innenstadt und weckten dabei das Interesse der Passanten.

Zwei ähnliche Aktionen fanden gestern in Mainz statt, die von der Ortsgruppe des kurdischen Studierendenverbandes YXK organisiert wurden. Die Protestierenden erklärten, mit ihrer Aktion die Gesellschaft über den Hungerstreik aufmerksam machen zu wollen. „Da die Medien den Protest von Leyla Güven totschweigen, fühlt sich die Jugend gezwungen, dieser Aufgabe nachzukommen“, so eine Sprecherin der Gruppe.