Aktivist vor UN-Vertretung im Hungerstreik
Der kurdische Aktivist Mehmet Ali Koçak ist vor der Genfer UN-Vertretung in einen unbefristeten Hungerstreik getreten. Koçak fordert mit seiner Aktion die Aufhebung der Isolation Abdullah Öcalans.
Der kurdische Aktivist Mehmet Ali Koçak ist vor der Genfer UN-Vertretung in einen unbefristeten Hungerstreik getreten. Koçak fordert mit seiner Aktion die Aufhebung der Isolation Abdullah Öcalans.
Seit 105 Tagen ist die kurdische Politikerin Leyla Güven gegen die erschwerten Isolationshaftbedingungen des PKK-Gründers Abdullah Öcalan im Hungerstreik. Die HDP-Abgeordnete und Ko-Vorsitzende des zivilgesellschaftlichen Zusammenschlusses DTK (Demokratischer Gesellschaftskongress) nahm ihren Hungerstreik am 7. November im Gefängnis von Amed (Diyarbakir) auf. Dort saß sie aufgrund ihrer Kritik an der türkischen Militärinvasion in der nordsyrischen Kantonshauptstadt Efrîn ein Jahr lang in Untersuchungshaft. Seit ihrer Entlassung Ende Januar setzt Güven ihren Protest, der sich zu einer länderübergreifenden Bewegung entwickelt hat, in ihrer Wohnung fort. Neben 320 politischen Gefangenen in der Türkei befinden sich etliche Aktivistinnen und Aktivisten in Städten wie Hewlêr (Erbil), Newport, Dortmund und Toronto ebenfalls im Hungerstreik. In Straßburg fordern 14 Aktivisten seit 66 Tagen die sofortige Beendigung der Isolation Abdullah Öcalans auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali. In vielen weiteren Städten finden befristete Aktionen gegen das türkische Unrechtssystem auf Imrali statt.
In der Schweiz hat sich mit dem heutigen Tag ein weiterer Aktivist der kurdischen Hungerstreikbewegung angeschlossen. Der Kurde Mehmet Ali Koçak erklärte in Genf vor dem Sitz der Vereinten Nationen (UN), die Forderungen Leyla Güvens zu unterstützen. Der politisch verfolgte Vater von sechs Kindern lebt seit 2006 in St. Gallen und stammt aus der nordkurdischen Provinz Dersim. Seine Aktion wird der 52-Jährige täglich zwischen 13 und 18 Uhr vor der UN-Vertretung durchführen. Die restliche Zeit wird der Hungerstreik im Demokratischen Gesellschaftszentrum der Kurden in Genf fortgesetzt.