HRE korrigieren frühere Meldung: Kämpfer Zinar Amed lebt

Die Befreiungskräfte Efrîns haben ihre frühere Todesmeldung zu einem ihrer Kämpfer korrigiert: Zinar Amed, der im Februar bei Gefechten in Efrîn als gefallen gemeldet wurde, lebt und steht weiterhin im Einsatz.

Verwechslung nach Gefechten in Şêrawa

Die Befreiungskräfte Efrîns (HRE) haben eine frühere Todesmeldung eines ihrer Mitglieder korrigiert. In einer am Samstag veröffentlichten Erklärung teilte die Widerstandsgruppe mit, dass der ursprünglich Anfang Februar als gefallen gemeldete Kämpfer mit dem Nom de Guerre Zinar Amed – bürgerlich Mûsa Mihemed Korcî – entgegen früherer Angaben am Leben sei und weiterhin im Einsatz stehe.

Laut den HRE war Zinar Amed im Dezember vergangenen Jahres in heftige Gefechte mit der türkischen Armee und deren dschihadistischen Söldnern in der Region Şêrawa bei Efrîn (Afrin) verwickelt. Aufgrund der unübersichtlichen Lage sei zunächst angenommen worden, dass er gemeinsamen mit weiteren Kämpfern gefallen sei. Eine Untersuchung durch interne Einheiten habe nun ergeben, dass dies nicht zutreffe. Man habe inzwischen direkten Kontakt zu ihm aufnehmen können, hieß es in der Mitteilung.

In der Erklärung bekräftigten HRE ihre Selbstverpflichtung zu Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit und wiesen darauf hin, dass die komplexe und instabile Lage in den besetzten Gebieten rund um Efrîn gezielt von der Türkei ausgenutzt werde, um Verwirrung zu stiften. Die Organisation warf der Türkei vor, im Rahmen ihrer Präsenz als Besatzungsmacht in Nordsyrien systematisch „Desinformation zu verbreiten“ und „Chaos zu säen“.

Zugleich betonten die HRE, dass ihre Einheiten in Efrîn „eine bedeutende Rolle im Schutz der lokalen Bevölkerung übernommen haben und weiterhin Widerstand gegen das Ziel einer ethnischen Säuberung durch die türkische Besatzung leisten“. Der Fall Zinar Amed sei Ausdruck der schwierigen Bedingungen in einem von Krieg und Besatzung geprägten Kontext, so die kurdische Widerstandsgruppe.

Hintergrund: Für die Befreiung von Efrîn gegründet

Die Befreiungskräfte Efrîns (Hêzên Rizgariya Efrînê, HRE) haben sich nach der Besatzung von Efrîn durch die Türkei mit dem Ziel gegründet, die Region zu befreien und eine Rückkehr der vertriebenen Bevölkerung zu ermöglichen. Durch die Invasion Anfang 2018 sind rund 300.000 Menschen vertrieben worden. Bis zu der türkischen Besatzung war Efrîn die stabilste Region Syriens und galt inmitten eines brutal geführten Bürgerkriegs als sicherer Hafen für unzählige Binnenvertriebene aus anderen Teilen des Landes. Der Angriff auf die ehemals nach dem Kantonsprinzip von Rojava selbstverwaltete Region kam zu einem Zeitpunkt, als eine mögliche politische Lösung nach der weitgehenden Zerschlagung der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) wieder vermehrt diskutiert wurde. Bei ihrem Angriffskrieg bediente sich die Türkei der Unterstützung dschihadistischer Milizen, die durch Ankara ausgebildet, ausgerüstet und finanziert worden sind und heute dem Besatzungsregime dienen. Durch die Ansiedlung ihrer Familien wird die demografische Struktur gezielt verändert.