Kurdischer Aktivist in Gießen tritt in Hungerstreik
Nach Duisburg, Nürnberg und Kassel hat in Deutschland auch in Gießen ein unbefristeter Hungerstreik gegen die Isolation Abdullah Öcalans begonnen.
Nach Duisburg, Nürnberg und Kassel hat in Deutschland auch in Gießen ein unbefristeter Hungerstreik gegen die Isolation Abdullah Öcalans begonnen.
Der kurdische Aktivist Mehmet Şerif Narman ist in Gießen in einen unbefristeten Hungerstreik gegen die Isolation des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan getreten. Narman schließt sich damit einer Hungerstreikbewegung unter dem Motto „Die Isolation durchbrechen, den Faschismus zerschlagen“ an, die von der HDP-Abgeordneten Leyla Güven am 7. November im Gefängnis von Amed (Diyarbakir) initiiert worden ist. Der Hungerstreik in Gießen wird in dem örtlichen kurdischen Gesellschaftszentrum durchgeführt.
Abdullah Öcalan gilt der kurdischen Freiheitsbewegung als legitimer Repräsentant. Er ist seit 1999 auf der Gefängnisinsel Imrali inhaftiert und vollständig isoliert. Er darf weder Besuch von Anwälten noch von Angehörigen empfangen. Der am 12. Januar genehmigte Kurzbesuch seines Bruders Mehmet wird als taktisches Manöver der türkischen Regierung gewertet, um den Hungerstreik zu brechen. Eine Aufhebung der Isolation ist damit nicht erreicht.
Nach Leyla Güven sind bisher knapp 300 Menschen in den türkischen Gefängnissen in einen Hungerstreik getreten. In Straßburg sind 14 Aktivistinnen und Aktivisten seit dem 17. Dezember im Hungerstreik. Auch in Newport in Wales, im südkurdischen Hewlêr (Erbil), im Flüchtlingscamp Mexmûr und in Toronto haben sich Menschen der Aktion angeschlossen. In Europa finden weitere unbefristete Hungerstreiks in Den Haag, Wien, Duisburg, Nürnberg und Kassel statt.