Protest in Zürich: Aufhebung des Embargos gegen Mexmûr

In Zürich haben kurdische Aktivist:innen und Unterstützer:innen gegen das anhaltende Embargo gegen das kurdische Flüchtlingslager Mexmûr im Nordirak demonstriert. Sie forderten die Vereinten Nationen zum Handeln auf.

Aufruf an UN zum Handeln

Aus Protest gegen das verschärfte Embargo gegen das kurdische Flüchtlingslager Mexmûr im Nordirak haben am Samstagabend dutzende Menschen am Hauptbahnhof in Zürich demonstriert. Organisiert wurde die Kundgebung vom Demokratischen Kurdischen Gesellschaftszentrum Zürich.

Die Teilnehmenden hielten zunächst eine Schweigeminute zum Gedenken an verstorbene Kämpfer:innen der kurdischen Bewegung ab. Anschließend verlas der Aktivist Emre Kara eine Stellungnahme, in der die gegen das Lager verhängten Maßnahmen scharf kritisiert wurden.

Zugang zu Grundversorgung behindert

In der Erklärung wurde verurteilt, dass der Zugang zu Wasser, Strom, Lebensmitteln und medizinischer Versorgung im Lager systematisch durch die Regierungen in Bagdad und Hewlêr (Erbil) erschwert werde. Zudem kritisierte das Gesellschaftszentrum willkürliche Festnahmen von Vertreter:innen der Selbstverwaltung des Camps.


„Die seit Jahren andauernde Blockade des Lagers stellt eine kollektive Bestrafung dar und verletzt grundlegende Menschenrechte“, hieß es weiter. Die Aktivist:innen forderten ein sofortiges Ende der Einschränkungen sowie die Anerkennung des politischen Flüchtlingsstatus für die Bewohner:innen.

Appell an internationale Institutionen

Die Demonstrierenden riefen die internationale Gemeinschaft – insbesondere die Vereinten Nationen – dazu auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und Druck auf die zuständigen Behörden im Irak und in der Kurdistan-Region des Irak (KRI) auszuüben. Nach der Erklärung skandierten die Teilnehmenden über längere Zeit Parolen in Kurmancî, Türkisch und Deutsch, mit denen sie ihre Solidarität mit den Menschen im Lager Mexmûr ausdrückten.