Drei Aktivisten in London im Hungerstreik

Die Aktivist*innen Nahide Zengin, Mehmet Sait Yılmaz und Ali Poyraz solidarisieren sich in London mit dem von der kurdischen HDP-Politikerin Leyla Güven initiierten Hungerstreik gegen die Isolation Abdullah Öcalans.

Am Donnerstag haben sich in London die Aktivist*innen Nahide Zengin, Mehmet Sait Yılmaz und Ali Poyraz dem länderübergreifenden Hungerstreik für die Aufhebung der Isolationshaftbedingungen Abdullah Öcalans auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali angeschlossen. Sie solidarisieren sich mit dem Hungerstreik der kurdischen Politikerin Leyla Güven, die ihren am 7. November im Gefängnis von Amed (Diyarbakir) aufgenommenen Hungerstreik auch nach ihrer Haft fortsetzt.

Seit 128 Tagen bereits fordert Leyla Güven mit einem unbefristeten Hungerstreik Bedingungen für den PKK-Gründer, in denen er als Vorsitzender einer legitimen Bewegung leben und arbeiten kann, um so zur Lösung der kurdischen Frage beizutragen.

Ihrer Forderung schlossen sich bereits tausende Kurdinnen und Kurden weltweit an. In Straßburg sind 14 Aktivistinnen und Aktivisten seit dem 17. Dezember im Hungerstreik. Auch in Newport in Wales, im südkurdischen Hewlêr (Erbil), im Flüchtlingscamp Mexmûr und in Toronto haben sich Menschen der Aktion angeschlossen. In Europa finden weitere unbefristete Hungerstreiks in Genf, Den HaagWien, Duisburg, Nürnberg, Gießen, Kassel und weiteren Städten statt. Allein in den türkischen Gefängnissen sind es rund 7.000 politische Gefangene aus PKK- und PAJK-Verfahren, die sich an der Hungerstreikbewegung beteiligen und die Wiederaufnahme von Friedensverhandlungen fordern. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan beendete diese 2015 und setzte auf Krieg gegen die kurdische Bevölkerung, um für die anstehenden Wahlen mehr Stimmen aus dem nationalistischen Lager zu holen. 

Abdullah Öcalan gilt der kurdischen Freiheitsbewegung als legitimer Repräsentant. Seit seiner völkerrechtswidrigen Verschleppung aus Kenia in die Türkei sitzt er in Haft und wird vollständig isoliert. Er darf weder Besuch von Anwält*innen noch von seinen Angehörigen empfangen. Gleiches gilt für seine drei Mitgefangenen auf Imrali. Nach dem letzten Familienbesuch im September 2016 war sein Bruder Mehmet Öcalan erstmalig wieder am 12. Januar für einen Kurzbesuch auf der Gefängnisinsel. Die Hungerstreikenden erklärten anschließend, dass ihre Forderung damit nicht erfüllt sei und die Aktion so lange fortgesetzt wird, bis die Isolation Öcalans vollständig aufgehoben ist.