Eine Mahnwache in der nordkurdischen Provinz Êlih (Batman), zu der für den Erhalt der 12.000 Jahre alten Kulturstätte Heskîf (Hasankeyf) aufgerufen worden war, die unter dem umstrittenen Illisu-Staudamm verschwinden soll, durfte erneut nicht stattfinden. Ein daraufhin von der Hasankeyf-Koordination (einer kürzlich gegründeten türkeiweiten Plattform aller Organisationen, die gegen den zerstörerischen Ilisu-Damm kämpfen) und dem HDP-Jugendrat initiierter Spaziergang durch die historische Stadt wurde von massiver Polizeipräsenz überschattet. Auf dem historischen Marktplatz griffen die Sicherheitskräfte schließlich an: Unter Anwendung von Gewalt wurden mindestens zehn Personen festgenommen. Wohin sie gebracht wurden, ist noch unklar.
Bild: Mezopotamya (MA)
An dem Spaziergang beteiligten sich neben der HDP-Abgeordneten Ayşe Acar Başaran auch einige Rentner. Einer von ihnen ist der 65-jährige Abdulgani Özalp, der gemeinsam mit rund 25 Aktivist*innen etwa drei Stunden lang durch Heskîf zog. Auf die Frage, warum er bei 40 Grad prallender Sonne an der Aktion teilnehme, erklärte er: „Wetter und Alter sind doch unwichtig. Die Hauptsache ist, dass wir uns für den Erhalt von Heskîf und dem Tigris-Tal einsetzen.“
Bild: Mezopotamya (MA)
Die Parlamentarierin Ayşe Acar Başaran kritisierte das große Polizeiaufgebot für eine Gruppe von zwei Dutzend Menschen. Die Belagerung des Stadtzentrums hält unterdessen weiter an.