Murad und Karamus als KNK-Vorsitzende wiedergewählt

Der Nationalkongress Kurdistan hat auf seiner 23. Generalversammlung Zeynep Murad und Ahmet Karamus erneut zu den Ko-Vorsitzenden gewählt. Gleichzeitig wurde der Exekutivrat erweitert – als Zeichen institutioneller Stärkung in politisch unruhigen Zeiten.

Exekutivrat des kurdischen Exilparlaments erweitert

Auf der 23. Generalversammlung des Nationalkongress Kurdistan (KNK) sind Zeynep Murad und Ahmet Karamus für eine weitere Amtszeit als Ko-Vorsitzende bestätigt worden. Die in Den Haag ausgerichtete Konferenz, an der Delegierte aus allen vier Teilen Kurdistans und der Diaspora teilnahmen, markierte zugleich eine strukturelle Weiterentwicklung des Gremiums: Der Exekutivrat wurde einstimmig von 19 auf 23 Mitglieder erweitert.

Obwohl das Statut des KNK die Amtszeit der genderparitätischen Doppelspitze auf zwei Perioden begrenzt, sprachen sich die Delegierten per Antrag für eine Ausnahmeregelung aus, um Kontinuität in einer politisch sensiblen Phase zu wahren. Die Generalversammlung stimmte dem Vorschlag einstimmig zu.


Starke Worte für eine neue Etappe

In ihren Dankesreden betonten Murad und Karamus die historische Verantwortung ihrer Funktion. Zeynep Murad sprach von einem „schwierigen, aber entscheidenden Zeitraum“, in dem es gelte, die politischen Errungenschaften der kurdischen Bevölkerung abzusichern und die diplomatische Arbeit zu vertiefen. Karamus verwies auf die wachsende Bedeutung kurdischer Repräsentation im internationalen Kontext und kündigte verstärkte Bemühungen zur Stärkung der nationalen Einheit an.

„Uns wurde die Verantwortung übertragen, die Stimme unseres Volkes aus vier Teilen Kurdistans und der Diaspora zu vertreten. Das ist eine Ehre, aber auch eine große Verpflichtung“, so Karamus.

Beide Ko-Vorsitzende betonten die Bedeutung eines respektvollen Umgangs mit allen religiösen und ethnischen Gruppen in Kurdistan, darunter Assyrer:innen, Chaldäer:innen und andere Minderheiten.


KNK will auf neue politische Dynamiken reagieren

Zübeyir Aydar, erneut in den Exekutivrat gewählt, unterstrich in seiner Rede die Notwendigkeit, auf die aktuellen Entwicklungen in der Türkei und der Region flexibel zu reagieren. Sollte der politische Prozess in Nordkurdistan voranschreiten, werde auch die Struktur des KNK entsprechend weiterentwickelt, so Aydar. Er kündigte für dieses Jahr eine internationale Konferenz anlässlich des 100. Jahrestags der Hinrichtung von Şêx Seîdê Pîran und seiner Gefolgsleute sowie eine Großkundgebung in Deutschland an.

23-köpfiger Exekutivrat gewählt

Der neue Exekutivrat setzt sich aus Vertreter:innen unterschiedlichster Regionen und gesellschaftlicher Gruppen zusammen. Die Mitglieder sind: Şêx Şemal, Refik Gaffur, Ekrem Husso, Ibrahim Alipur, Behzad Pîrmusa, Şêrko Muhammed Emîn, Faruk Cemîl, Mîran Saleh, Şükrüllah Muhammed Emîn, Osman Ergin, Said Senendecî, Yakup Mîrza, Zübeyir Aydar, Nilüfer Koç, Rojîn Mukriyan, Dîmen Sohrabî, Şahla Hafid, Aria Issa, Fatma Lekto, Zeynep Mustafa, Nure Alkış, Perwîn Saîd und Şilan Eminoğlu.

Die Generalversammlung endete mit weiteren Beratungen zur Stärkung diplomatischer Initiativen und dem Schutz politischer Errungenschaften Kurdistans angesichts wachsender Herausforderungen.