Massive Abholzung: Besta-Region verliert ihre Wälder

In der Region Besta bei Şirnex schreitet die Abholzung großflächig voran. Umweltgruppen schlagen Alarm, da inzwischen in über 30 Waldgebieten gerodet wird, oft unter militärischer Absicherung.

Über 30 Waldgebiete betroffen

In der nordkurdischen Provinz Şirnex (tr. Şırnak) sorgt die großflächige Abholzung in mehreren Waldgebieten weiter für Besorgnis. Besonders betroffen ist die Region Besta, die sich von der Provinzhauptstadt Şirnex bis in ländliche Gebiete der Nachbarprovinz Sêrt (Siirt) erstreckt.

Mit dem Einsetzen der warmen Jahreszeit hat die Entwaldung in den als „Sondersicherheitszonen“ deklarierten Gebieten erneut zugenommen. Der Zugang in diese Gebiete für die Zivilbevölkerung wird alle 15 Tage durch Anordnungen des Gouverneursamtes verboten. Derweil weitet sich die Abholzung täglich auf neue Flächen aus. Das geschlagene Holz wird per Traktor abtransportiert und anschließend in anderen Städten verkauft.

Militär sichert Abholzung ab

Die Durchführung der Baumfällungen erfolgt überwiegend durch sogenannte Dorfschützer, die inzwischen „Sicherheitswachen“ genannt werden und in der Region als paramilitärische Einheiten fungieren. Ihre Aktivitäten werden von Soldaten der türkischen Armee abgesichert.

Über 30 Gebiete betroffen

Besonders gravierend ist die Lage in der Besta-Region. Nach Angaben aus der Region werden derzeit in mindestens 31 Arealen kontinuierlich Bäume gefällt. Zu den betroffenen Waldflächen zählen unter anderem Girêsêvê, Baçûka, Çemê Mezin, Girê Heliziyê, Kaniya Rengîn, Qaranîs und Girê Qirsîn. Viele dieser Gebiete haben sich durch die intensiven Eingriffe inzwischen in karge Landschaften verwandelt.

Kritik an ökologischer Zerstörung

Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen werfen den Behörden vor, die systematische Abholzung zu fördern, ohne Rücksicht auf die ökologischen und sozialen Folgen für die lokale Bevölkerung. Sie fordern ein sofortiges Ende der Abholzungen sowie transparente Informationen über den Zweck, die wirtschaftlichen Verbindungen und die langfristigen Auswirkungen der Rodungen. Insbesondere die Einbindung von Sicherheitskräften in diesen Prozess sorgt für Kritik und Misstrauen in der Region.