Umstrittene Erdölexplorationen in Sperrgebiet
Das türkische Gouverneursamt für die kurdische Provinz Şirnex (tr. Şırnak) hat erneut weite Teile des Landkreises Elkê (Beytüşşebap) zu sogenannten Sondersicherheitsgebieten erklärt. Konkret betroffen sind Gebiete rund um das Hochplateau von Feraşîn. Das Zutrittsverbot gilt seit heute und soll vorerst bis Mittwoch kommender Woche in Kraft bleiben.
Die Provinzverwaltung machte keine Angaben dazu, warum die temporären Sondersicherheitsgebiete eingerichtet wurden. In einer Mitteilung taucht lediglich die vage Formulierung auf, die Maßnahme diene „der Sicherheit von Leben und Eigentum der Bürger“. Die Bevölkerung solle sich an die Zugangsbeschränkungen halten, um „mögliche unerwünschte Vorfälle“ zu vermeiden.
Da in den gesperrten Gebieten Erkundungs- und Bohrarbeiten durch die staatliche türkische Erdölgesellschaft TPAO stattfinden, gilt ein Zusammenhang mit als wahrscheinlich. Trotz Protesten von Ortsansässigen und lokalen Umweltgruppen, die neben den ökologischen Auswirkungen insbesondere die fehlende Einbindung der betroffenen Bevölkerung kritisieren, dauern die Erdölexplorationen seit Wochen an.
Völlig unklar ist zudem, ob für das Projekt ein Umweltverträglichkeitsgutachten (ÇED) erstellt wurde. Die Bevölkerung wurde über den Umfang der Maßnahmen nicht informiert. Auch öffentliche Dokumente über mögliche Umweltfolgen oder geplante Ausgleichsmaßnahmen wurden bisher nicht vorgelegt.