Mahnwache gegen Bergbauprojekt in Hesandîn
Trotz eines aufgehobenen Umweltbescheids setzt ein Bergbauunternehmen im nordkurdischen Hesandîn seine Arbeiten fort. Dorfbewohner:innen reagieren nun mit einer unbefristeten Mahnwache.
Trotz eines aufgehobenen Umweltbescheids setzt ein Bergbauunternehmen im nordkurdischen Hesandîn seine Arbeiten fort. Dorfbewohner:innen reagieren nun mit einer unbefristeten Mahnwache.
In der Region Hesandîn bei Pasûr in der Provinz Amed (tr. Diyarbakır) protestieren Dorfbewohner:innen gegen ein umstrittenes Bergbauprojekt. Trotz einer gerichtlich aufgehobenen Umweltverträglichkeitsprüfung setzt das Unternehmen „Kulp Madencilik ve Dış Ticaret A.Ş.“ seine Arbeiten fort. Anwohnende reagierten am Montagabend mit einer Mahnwache und kündigten an, so lange vor Ort zu bleiben, bis die Arbeiten vollständig eingestellt werden.
„Das Unternehmen begeht mit jedem weiteren Schritt Rechtsbruch“, sagte Ahmet Inan, Vorsitzender der Kommission für Umweltrecht der Rechtsanwaltskammer Amed, bei einem Besuch vor Ort. Der positive Umweltbescheid sei bereits rechtskräftig aufgehoben worden, das Projekt habe keine legale Grundlage mehr.
Auch der Ko-Bürgermeister des Landkreises Pasûr, Murat Ipek, kritisierte das Vorgehen des Unternehmens scharf. „Was hier geschieht, ist ein Angriff auf Natur, Lebensgrundlagen und Rechtsstaat“, so Ipek. Sein Bezirk stehe an der Seite der Bevölkerung.
Die Proteste richten sich gegen geplante Abbauarbeiten in einem naturnahen Gebiet, das von Landwirtschaft und Tierhaltung geprägt ist. Die Dorfbewohner:innen befürchten irreversible Schäden für Böden, Wasserquellen und das lokale Ökosystem.
Nach den Redebeiträgen versammelten sich viele der Protestierenden zu traditionellen Tänzen. Die Mahnwache soll laut Anwohner:innen ununterbrochen fortgeführt werden. Unterstützt wird der Protest auch von Umweltgruppen und zivilgesellschaftlichen Initiativen in der Region.