Wan: Vier Journalisten wegen unerwünschten Artikeln verhaftet

Die Journalist*innen Adnan Bilen, Cemil Uğur, Şehriban Abi und Nazan Sala sind in Wan verhaftet worden. Ihnen wird aufgrund von Artikeln über die „Hubschrauber-Folter“ Terrorismus und „staatsfeindliche Berichterstattung“ vorgeworfen.

Die MA-Korrespondenten Adnan Bilen und Cemil Uğur, die JinNews-Korrespondentin Şehriban Abi und die Journalistin Nazan Sala sind in Wan verhaftet worden. Ihnen wird Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation und „staatsfeindliche Berichterstattung über gesellschaftliche Ereignisse“ vorgeworfen.

Die Vorwürfe gehen auf Artikel über die beiden Dorfbewohner zurück, die am 11. September nach ihrer Festnahme aus einem Militärhubschrauber gestoßen wurden. Die Journalist*innen wurden vor drei Tagen festgenommen. Bei der dreistündigen Durchsuchung des Büros der Nachrichtenagentur Mezopotamya Ajansi (MA) in Wan waren Kameras, Fotoapparate, Laptops und Festplatten beschlagnahmt worden.

Der Journalist Cemil Uğur hatte den Krankenhausbericht veröffentlicht, mit dem belegt wurde, dass Servet Turgut und Osman Şiban Verletzungen durch einen Sturz aus der Höhe erlitten hatten. Die beiden Bauern waren Augenzeugen zufolge von Soldaten aus einem Hubschrauber geworfen worden. Während Osman Şiban an einer schweren Amnesie leidet, ist Servet Turgut am 30. September seinen Verletzungen erlegen. Uğur hatte darüber hinaus viele Informationen über das Kriegsverbrechen recherchiert und veröffentlicht. Die türkischen Behörden haben daraufhin eine Nachrichtensperre zu dem Fall verhängt.

Eine Trauerfeier für Servet Turgut ist in der vergangenen Woche von der Polizei überfallen worden. HDP-Abgeordnete wurden daran gehindert, eine Erklärung abzugeben. Die Polizei erklärte ausdrücklich, dass Filmaufnahmen von MA nicht zugelassen werden. Wenige Tage später wurde der Zugang zur Internetseite von MA in der Türkei blockiert.