Razzia gegen Nachrichtenagentur Mezopotamya
Bei einer Razzia gegen die Nachrichtenagentur Mezopotamya in Wan sind vier Journalist*innen festgenommen worden.
Bei einer Razzia gegen die Nachrichtenagentur Mezopotamya in Wan sind vier Journalist*innen festgenommen worden.
In den Morgenstunden stürmte die Polizei das Büro der Nachrichtenagentur Mezopotamya (MA) in Wan (türk. Van) und die Wohnungen von vier Journalist*innen. Dabei wurden Adnan Bilen und Cemil Uğur von MA und Şehriban Abi sowie Nazan Sala von der Frauennachrichtenagenur JinNews festgenommen. Die Wohnungen der Journalist*innen wurden durchsucht und alle technischen Geräte wie auch Kameras beschlagnahmt.
Der Journalist Cemil Uğur hatte den Krankenhausbericht veröffentlicht, mit dem belegt wurde, dass Servet Turgut und Osman Şiban Verletzungen durch einen Sturz aus großer Höhe erlitten hatten. Die beiden Bauern waren Augenzeugen zufolge von Soldaten aus einem Hubschrauber geworfen worden. Während Osman Şiban an einer schweren Amnesie leidet, ist Servet Turgut am 30. September seinen Verletzungen erlegen. Uğur hatte darüber hinaus viele Informationen über das Kriegsverbrechen recherchiert und veröffentlicht.
Eine solche Praxis, um Journalist*innen, die über Menschenrechtsverletzungen berichten, einzuschüchtern, gehört zum Standardrepertoire des AKP/MHP-Regimes. Journalist*innen, die Übergriffe dokumentieren, werden dann der „Mitgliedschaft in einer Terrororganisation“ und ähnlichen Vorwürfen bezichtigt, um sie zu inhaftieren und mundtot zu machen.