Nachrichtensperre über Ermittlungen zu Hubschrauber-Folter

Die Staatsanwaltschaft Van hat eine Nachrichtensperre über Einzelheiten der Hubschrauber-Folter an Servet Turgut und Osman Şiban verhängt. Zudem wurde die Ermittlungsakte unter Geheimhaltung gestellt.

Die Staatsanwaltschaft Van hat eine Nachrichtensperre über die Hubschrauber-Folter an Servet Turgut und Osman Şiban in Wan verhängt. Die Anordnung betrifft nicht offizielle Verlautbarungen. Zudem ist die Ermittlungsakte als Verschlusssache eingestuft worden. Aus „Gründen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung“, heißt es zur Argumentation. Der Opferanwalt Baran Bilici bestätigte die Nachrichtensperre.

Die beiden kurdischen Dorfbewohner Servet Turgut und Osman Şiban waren am 11. September zwischen Şirnex und Wan während der Feldarbeit von Soldaten einer türkischen Operationseinheit festgenommen worden. Nach schwerer Folter wurden sie aus einem Militärhubschrauber gestoßen, dabei erlitten sie schwere Verletzungen. Während der 50-jährige Osman Şiban inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen wurde, aber weiterhin unter einer Amnesie leidet, ist der fünf Jahre ältere Servet Turgut am Mittwoch seinen Verletzungen erlegen.

Nachrichtensperren sind in der Türkei nicht unüblich. Insbesondere werden sie nach Vorfällen erlassen, bei denen alle Anzeichen auf eine Urheberschaft staatlicher Kräfte hindeuten, und gelten im Grunde als Eingeständnis.