Europäisches Forum für Freiheit und Frieden
Eine Delegation des Europäischen Forums für Freiheit und Frieden (EFFP) hat in Istanbul offiziell einen Antrag eingereicht, den kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali besuchen zu dürfen. Mit dem Schritt wollen die aus verschiedenen europäischen Ländern angereisten Intellektuellen, Jurist:innen, Abgeordneten und Aktivist:innen ein Zeichen für eine politische Lösung der kurdischen Frage und für Öcalans Freilassung setzen.
Die Initiative ist Teil der neu gestarteten Kampagne „Ich möchte Abdullah Öcalan treffen“, die sich gegen die fortgesetzte Isolation Öcalans richtet und auf Dialog und Friedensprozesse drängt. Insgesamt 39 Personen, darunter Journalist:innen, Akademiker:innen, Gewerkschafter:innen und Menschenrechtler:innen, reisten für Gespräche und politische Kontakte nach Istanbul. Ihre erste Station war das Rechtsbüro Asrin, das Abdullah Öcalan seit seiner völkerrechtswidrigen Verschleppung in die Türkei 1999 juristisch vertritt.
Dort übergaben sie eine gemeinsame Petition mit dem Ziel, ein Besuchsrecht auf Imralı zu erwirken. Die Asrın-Kanzlei bezeichnete den Antrag als wichtigen Schritt in einer angespannten politischen Lage.
Anwalt: „Zeichen der Solidarität wichtiger denn je“
Rechtsanwalt Ibrahim Bilmez, einer der langjährigen Verteidiger Öcalans, bedankte sich für den Besuch und erklärte: „Ihr Kommen in dieser Zeit ist ein starkes politisches Signal. Wir erleben seit Jahren massive Einschränkungen, was den Kontakt zu Herrn Öcalan betrifft. Es gab Phasen, in denen er mit dem Staat im Rahmen von Friedensprozessen im Austausch war – aber auch lange Zeiten völliger Isolation. Um solche strukturellen Probleme zu lösen, braucht es Ausdauer, Engagement und internationale Solidarität.“
Cerasani: „Unsere Stimme soll den Druck erhöhen“
Stellvertretend für die Delegation sprach deie italienische Abgeordnete Francesca Ghirra. „Wir sind hier, um unsere Solidarität mit Herrn Öcalan und dem kurdischen Volk zum Ausdruck zu bringen. Diese Initiative ist ein erster Schritt, aber sie kann wachsen. Unsere Stimme soll helfen, politischen Druck aufzubauen.“
Die Delegation kündigte an, in den kommenden Tagen weitere Gespräche mit zivilgesellschaftlichen Gruppen, politischen Vertreter:innen und Menschenrechtsorganisationen zu führen. Ziel sei es, internationale Aufmerksamkeit auf die anhaltende Isolation Öcalans und die Notwendigkeit einer friedlichen Lösung in der kurdischen Frage zu lenken.