Seit dem 25. Oktober befindet sich der im F-Typ-Gefängnis von Wan (tr. Van) inhaftierte politische Gefangene auf der Intensivstation im Universitätsklinikum der Stadt. Er leidet an Darmkrebs und musste im Krankenhaus intubiert werden. Trotz seines extrem schlechten Gesundheitszustands stehen Soldaten innerhalb und außerhalb der Station Wache.
Seine Tochter Elif Gemicioğlu berichtete, dass die Soldaten ihr nicht erlaubt hätten, ihren Vater im Krankenhaus zu sehen.
Der Gesundheitszustand ihres Vaters verschlechtere sich von Tag zu Tag, sagte Elif Gemicioğlu. Sie wies darauf hin, dass ihrem Vater sogar während der Behandlung die Handschellen nicht abgenommen werden, und erklärte: „Der Zustand meines Vaters ist sehr ernst, ihm wird das Recht auf Leben genommen. Ein [Haftfähigkeits-]Gutachten des gerichtsmedizinischen Instituts (ATK) wird hinausgezögert. Mein Vater wird vorsätzlich in den Tod geschickt. Die Gerichtsmedizin sollte das Gutachten so schnell wie möglich vorlegen, bevor meinem Vater etwas passiert. Die Öffentlichkeit sieht zu, wie mein Vater dem Tod überlassen wird. Wir fordern, dass alle Institutionen und Behörden, insbesondere das Justizministerium, handeln, bevor meinem Vater etwas zustößt. Niemand darf zu dieser Situation schweigen.“
„Man lässt meinen Vater nicht frei, sondern schickt ihn in den Tod“
„Mein Vater wurde 2012 im Rahmen der KCK-Operation verhaftet und dann unter Auflagen freigelassen. Das Kassationsgericht bestätigte das Urteil und es wurde erneut ein Haftbefehl ausgestellt“, berichtete Gemicioğlu: „Er war an der Prostata erkrankt und dann bekam er Dickdarmkrebs und musste mehrfach operiert werden. In der Haft traten viele weitere Krankheiten auf. Er wurde im Krankenhaus intubiert und kann jetzt nicht mehr selbst atmen. Er leidet an Nieren- und Herzinsuffizienz. Er kann auch nicht mehr sehen. Mein Vater wurde in 23 Tagen 26 Mal ins Krankenhaus eingeliefert und liegt jetzt auf der Intensivstation. Seine Beine tragen ihn nicht mehr, er kann nicht mehr gehen. Er ist in keiner Weise in der Lage, sich selbst zu versorgen. Die Öffentlichkeit und die Behörden müssen diese Situation aufmerksam verfolgen. Wir wollen, dass er in einem besseren Krankenhaus behandelt wird, aber das wird nicht erlaubt. Man lässt meinen Vater nicht frei, sondern schickt ihn in den Tod.“