Serhat Temizer ist in einem Hochsicherheitsgefängnis in Wan gestorben, nachdem ein Gericht seine Entlassung angeordnet hatte. Der 22-jährige Kurde war bereits von 2017 bis 2019 im Gefängnis und im März 2021 wegen des Vorwurfs „Zerstörung der Einheit und Gesamtheit des Staates“ erneut verhaftet worden. Für seine Gerichtsverhandlung wurde er am Freitag aus einem Gefängnis in Erzîrom (tr. Erzurum) nach Colêmerg (Hakkari) gebracht. Das Gericht verurteilte ihn wegen Mitgliedschaft in einer Terrororganisation zu vier Jahren und drei Monaten Freiheitsstrafe und ordnete aufgrund der langen Untersuchungshaft seine Entlassung an. Nach der Urteilsverkündung wurde er offenbar nach Wan überführt. Am nächsten Tag informierte die Vollzugsanstalt seinen Vater Hatip Temizer über seinen Tod.

Serhat Temizer litt unter Epilepsie. Wie sein Vater gegenüber MA mitteilte, nahm er aufgrund seiner Erkrankung Medikamente. Bei der Gerichtsverhandlung sei er guter Laune gewesen, über die Aufhebung des Haftbefehls habe er sich sehr gefreut. „Wir haben mehrmals wegen seiner Krankheit seine Freilassung beantragt, aber alle Anträge wurden abgelehnt. Er wurde nicht entlassen, weil er aus politischen Gründen inhaftiert war“, sagte Hatip Temizer. Er wisse nicht, warum sein Sohn nach Wan gebracht worden und woran er gestorben sei.

Serhat Temizer ist am Samstag in Wan beerdigt worden. An der Beerdigung nahmen auch die Ko-Bürgermeister:innen Neslihan Şedal und Abdullah Zeydan teil.