Zwanzigjähriger Kurde stirbt im Gefängnis in Wan

Der zwanzigjährige Kurde Reber Soydan hat sich nach Angaben der Vollzugsverwaltung in einer Einzelzelle in einem Hochsicherheitsgefängnis in Wan erhängt. In der Türkei sterben immer wieder politische Gefangene unter staatlicher Aufsicht.

Tod unter staatlicher Aufsicht

Reber Soydan ist tot. Der zwanzigjährige Kurde wurde vor zwei Jahren in Gever (tr. Yüksekova) verhaftet und befand sich in einer Einzelzelle in einem Hochsicherheitsgefängnis in Wan (Van). Am Sonntagmorgen wurde seinem Vater Mehmet Selim Soydan von der Vollzugsverwaltung telefonisch mitgeteilt, dass er Selbstmord begangen habe. Reber Soydan soll sich in seiner Zelle erhängt haben. Sein Leichnam wurde zur Obduktion in das Universitätsklinikum in Wan gebracht.

Reber Soydan war wegen „Zerstörung der Einheit und Gesamtheit des Landes“ zu 53 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden. Die Anklage ist eine gängige Methode gegen die kurdische Bewegung. In der Türkei sterben immer wieder politische Gefangene unter staatlicher Aufsicht. Unzählige Gefangene sind so krank, dass sie sich nicht mehr selbst versorgen können. Einige werden kurz vor ihrem Tod entlassen, anderen wird selbst im unheilbaren Zustand die Freilassung verwehrt.