HPG veröffentlichen Namen von Zap-Gefallenen

Die Guerillakämpfer Sîpan Hêvî und Mahsum Amed sind im Oktober bei einem türkischen Angriff auf die Zap-Region gefallen. Beide gehörten der Spezialeinheit „Hêzên Taybet“ an. Die HPG sprechen den Angehörigen ihr Mitgefühl aus.

Sîpan Hêvî und Mahsum Amed

Die Volksverteidigungskräfte (HPG) haben die Identitäten zweier Guerillakämpfer bekannt gegeben, die im vergangenen Herbst bei einem Angriff der türkischen Armee in der Zap-Region in Südkurdistan ums Leben gekommen sind. Bei den Gefallenen handelt es sich demnach um Sîpan Hêvî und Mahsum Amed. Die HPG würdigten sie in einem Nachruf als „selbstlose Revolutionäre“. Den Familien der Kämpfer und der kurdischen Bevölkerung sprach die Organisation ihr Mitgefühl aus. Zur Biografie der Gefallenen machten die HPG folgende Angaben:

                                

Codename: Sîpan Hêvî
Vor- und Nachname: Hisên Ali
Geburtsort: Qamişlo
Namen von Mutter und Vater: Şirin – Ali
Todestag und -ort: 4. Oktober 2024, Westfront der Zap-Region

 

 

Codename: Mahsum Amed
Vor- und Nachname: Cafer Dalkılıç
Geburtsort: Amed
Namen von Mutter und Vater: Gülşen – Cuma
Todestag und -ort: 4. Oktober 2024, Westfront der Zap-Region

 

Sîpan Hêvî

Sîpan Hêvî wurde in Qamişlo in Rojava als Mitglied einer politisch engagierten kurdischen Familie geboren. Schon in jungen Jahren kam er mit der kurdischen Befreiungsbewegung in Berührung und entwickelte ein ausgeprägtes politisches Bewusstsein. In staatlichen Schulen erlebte er die Assimilationspolitik des syrischen Baath-Regimes, was ihn zu einer tieferen Auseinandersetzung mit seiner Identität führte.

Schon während seiner Schulzeit begann er, an Protesten und zivilgesellschaftlichen Aktionen teilzunehmen. Die antikurdische Repression und kulturelle Unterdrückung verstärkten seinen Wunsch nach einer aktiven Rolle im Widerstand. Nach dem Abbruch der Schule arbeitete er in verschiedenen Berufen, unterstützte seine Familie und entwickelte ein starkes Verhältnis zu Arbeit und Selbstdisziplin. Besonders geprägt wurde er durch die Rojava-Revolution und die Bekanntschaft mit Kämpfer:innen der kurdischen Bewegung, deren Lebensweise ihn tief beeindruckte.

2015 schloss sich Sîpan Hêvî der Guerilla an und durchlief eine militärisch-ideologische Ausbildung in den Medya-Verteidigungsgebieten. 2017 wurde er Teil der Hêzên Taybet, einer Spezialeinheit innerhalb der Guerilla. In dieser Funktion war er auch im zentralen Hauptquartier der Volksverteidigungskräfte mit Sonderaufgaben betraut. An seinen letzten Einsatzort, die Westfront der Zap-Region, wechselte er im Zuge der Ausweitung der laufenden türkischen Besatzungsoperation gegen die Medya-Verteidigungsgebiete.

Mahsum Amed

Mahsum Amed wurde in der Kreisstadt Çermûg bei Amed (tr. Diyarbakır) in Nordkurdistan geboren und wuchs in einem Umfeld auf, das stark von der kurdischen Widerstandskultur geprägt war. Die Repressionen des türkischen Staates, deren Zeuge er in seiner Jugend wurde, führten früh zu einer politischen Bewusstwerdung. Nach acht Jahren Schulbesuch verließ er die Schule, um seine Familie wirtschaftlich zu unterstützen, und arbeitete in verschiedenen Bereichen.


Sein Interesse an der Guerilla vertiefte sich vor dem Hintergrund des Kampfes um Kobanê, der junge Menschen in allen Regionen Kurdistans prägte. 2015 suchte er selbst Kontakt zur Bewegung und schloss sich im selben Jahr der Guerilla an. Nach einer kurzen Grundausbildung wurde er schnell in den aktiven Kampf eingebunden. In diesem Rahmen war er eine Weile auch am Kampf gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) beteiligt und wurde dabei verletzt.


2023 trat Mahsum Amed ebenfalls in die Spezialeinheit Hêzên Taybet ein und vertiefte seine ideologische und militärische Ausbildung. Die HPG bezeichneten ihn und Sîpan Hêvî als „mutige Genossen, die ihr Leben im Geiste der apoistischen Selbstlosigkeit führten“.