Ali Aslan: „Wir leben unter massiver Repression“

Der ehemalige Ko-Vorsitzende des HDP-Provinzverbands von Mêrdîn, Ali Aslan, ist im T-Typ-Gefängnis in Amed inhaftiert. Er leidet an Diabetes und Bluthochdruck. Dennoch wird ihm teilweise tagelang das Essen verweigert.

Die Situation in den türkischen Gefängnissen ist dramatisch. Immer wieder kommen neue Todesmeldungen aus der Haft. Die Aussagen des inhaftierten HDP-Politikers Ali Aslan machen deutlich, wie schwer die Lage in Haft ist. Der an Diabetes und Bluthochdruck erkrankte ehemalige Ko-Vorsitzende des HDP-Provinzverbands von Mêrdîn (tr. Mardin) berichtete bei einem Besuch seiner Familie über die Lage in Haft.

Gezielte Unterernährung von Gefangenen

Er beschreibt die Bedingungen in Haft als von Hunger geprägt und führt aus: „Sie geben uns teilweise tagelang kein Essen. Das Essen, das sie dann vier Personen geben, reicht nicht einmal, um ein sechsjähriges Kind zu sättigen. Wir gehen immer wieder hungrig schlafen. Wenn wir etwas aus der Kantine von unserem eigenen Geld kaufen, geben sie uns nur die Hälfte. Sie sagen, mehr stehe uns nicht zu.“

Aslan wurde im Dezember 2019 verhaftet und vor neun Monaten gegen seinen Willen von Mêrdîn nach Amed (Diyarbakır) verlegt. Aslan protestiert dagegen, dass die politischen Gefangenen nicht mehr in Blocks mit anderen politischen Häftlingen gebracht werden, und warnt wegen der Schwere der Haftbedingungen.

Insbesondere kranke Gefangene schweben in Lebensgefahr. In den vergangenen Tagen sind die Gefangenen Garibe Gezer, Halil Güneş, Abdülrezzak Suyur, Ilyas Demir und Vedat Çem Erkmen unter verdächtigen Umständen ums Leben gekommen.