Der Beginn der internationalen Kampagne „Freiheit für Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage“ jährt sich im Oktober. Die Kampagne, an der sich neben Nobelpreisträger:innen, Internationalist:innen, Vertreter:innen der Zivilgesellschaft in vielen Ländern auch Gefangene aus der PKK und PAJK beteiligen, hat große Erfolge erzielt, um die Aufmerksamkeit auf die kurdische Frage zu lenken und europäische Institutionen zur Befassung mit der Situation auf Imrali zu zwingen. Dennoch ist das Ziel der Kampagne noch weit entfernt. Rozerîn Öcalan vom Gefängniskomitee der PAJK betont, die Offensive müsse in ihrem zweiten Jahr radikaler, massenbasierter und effektiver werden. Im ANF-Interview äußerte sie sich wie folgt:
Die Kampagne „Freiheit für Abdullah Öcalan und eine Lösung der kurdischen Frage“ lässt nun ein Jahr hinter sich. Wie bewerten Sie das vergangene Jahr?
Ich möchte zunächst unserer Genossen Mehmet Aslan, Rıdvan Bulut, Nimet Çakmak, Cemal Çan, Ahmet Çelik, Kadir Demir, Edip Direkçi, Sabri Gümüş, Erkan Perişan und Hakkı Tekin, die allein mit ihrem Willen und ihrer Überzeugung bewaffnet im Widerstand gegen das Massaker im Gefängnis von Amed am 24. September 1996 gefallen sind, sowie der Genossen Vedat Aydemir und Hamdullah Şengüren, die sich aus Protest gegen dieses Massaker im Bayrampaşa-Gefängnis in Brand setzten und fielen, voll Dankbarkeit gedenken. Wir verneigen uns voll Respekt und Dankbarkeit vor all unseren Gefallenen des Gefängniskampfes und denen, die ein Epos des Widerstandes in den Bergen Kurdistans geschaffen haben, und wir versprechen, dass wir ihrer würdig sein werden.
Die Kampagne „Freiheit für Abdullah Öcalan und eine Lösung der kurdischen Frage“ begann am 10. Oktober vergangenen Jahres, sie hat nun fast ein Jahr hinter sich. Die von unseren Freundinnen und Freunden initiierte Offensive hat eine globale Dimension angenommen und einen Boden geschaffen, auf dem das apoistische Paradigma mit der Menschheit auf der ganzen Welt zusammentrifft. Neben der Forderung nach der physischen Freiheit von Rêber Apo haben Menschen die apoistischen Ideen und das Paradigma der demokratischen Moderne mit großem Interesse aufgenommen und weltweit verbreitet. In jüngster Zeit haben sogar weltberühmte Philosophen die Freiheit von Rêber Apo als ihre eigene Freiheit gefordert. Das begeistert uns. Auch in allen Teilen Kurdistans und überall, wo Kurdinnen und Kurden leben, wird dieser Prozess immer stärker und von den Menschen umfassender als je zuvor angenommen. Auch wenn es noch nicht genug ist, können wir mit großer Sicherheit sagen, dass die physische Freiheit von Rêber Apo auf die Agenda gebracht und Druck aufgebaut wurde, der sich stark auf das faschistische AKP/MHP-Regime auswirkt.
Was muss nun im zweiten Jahr der Offensive geschehen?
Es ist notwendig, das letzte Jahr zu übertreffen. Die Messlatte muss jetzt höher gelegt werden, und wir müssen uns auf die Erzielung von Ergebnissen fokussieren. Wir haben die Aufgabe, die ideologische und soziale Basis der Offensive weiterzuentwickeln. Auf dieser Grundlage sollten alle, wo auch immer sie sind, die Aufgaben und die Verantwortung übernehmen, die die Zeit von uns verlangt.
Wir können aus den historischen Erfahrungen leicht erkennen, dass die Freiheit von Rêber Apo die Freiheit des Volkes und der Frauen bedeutet, dass beides miteinander verbunden ist und sich in jeder Hinsicht gegenseitig beeinflusst.
Wenn es uns gelingt, die Isolation von Rêber Apo zu durchbrechen und seine Freiheit zu erwirken, dann bedeutet dies die Freiheit des Volkes und der Frauen und den Erfolg des Kampfes. Ohne die Gewährleistung der Freiheit von Rêber Apo kann es keine Freiheit des kurdischen Volkes, keine Errungenschaften im Namen der kurdischen Identität und keinen Erfolg des Kampfes geben. Aus diesem Grund wurde das erste Jahr der Kampagne hauptsächlich auf der Linie der Freiheit von Rêber Apo geführt. Der Kampf der Guerilla, der Frauen, der Gesellschaft, der Genossen und Genossinnen im Gefängnis, unseres ganzen Volkes und insbesondere unserer Mütter und Freundinnen wurden auf der Linie dieser Offensive geführt. Natürlich ist es notwendig, die Ergebnisse, die Mängel und das, was noch zu tun ist, ständig zu evaluieren. Im Ergebnis kommen wir nicht umhin festzustellen, dass sich die Isolation heute noch weiter verschärft hat.
„Ein Vorbote der globalen Revolution“
Wenn wir die Rolle des historischen Imrali-Widerstands im Freiheitskampf der Menschheit betrachten, ist es unvermeidlich, dass dieser Freiheitskampf auch auf internationaler Ebene geführt wird. Daher ist unsere globale Freiheitskampagne, die am 10. Oktober 2023 gegen das Imrali-Isolations- und Foltersystem begann, eine Initiative, die in der Lage ist, diese Isolation, wenn auch verspätet, zu durchbrechen. Die Tatsache, dass einerseits der Kampf um die physische Freiheit unseres Vordenkers und andererseits das Anliegen, das apoistische Paradigma zu allen Völkern zu bringen, mit großer Begeisterung und Hoffnung begrüßt wird, sollte als Vorbote einer globalen Revolution gesehen werden. Die Zeit dafür ist reif. Die Übersetzung der Verteidigungsschriften Rêber Apos in verschiedene Sprachen, sodass alle Völker der Welt sie verstehen können, und in diesem Sinne ihre Öffnung für eine breite Diskussion im akademischen Bereich, war zwar eine längst überfällige Aufgabe, spielt aber eine wichtige Rolle. Wenn im zweiten Jahr der Offensive nun die Unzulänglichkeiten des ersten Jahres behoben werden, wird sie zwangsläufig eine viel größere Wirkung haben und Ergebnisse erzielen.
„Starke und sinnvolle Selbstkritik notwendig“
Es ist überfällig, sich um das freiheitliche apoistische Paradigma fest zusammenzuschließen. Dies ist für uns Anlass der praktischen Selbstkritik. Natürlich besteht die wichtigste Botschaft einer solchen begeisternden Offensive darin, den Widerstand und den Kampf auf der Grundlage von Organisierung mehr denn je zu verstärken. Wir sollten dies zur Grundlage machen, um im zweiten Jahr der Kampagne die physische Freiheit von Rêber Apo durch eine starke und sinnvolle Selbstkritik zu gewährleisten. Rêber Apo sagt: „Selbstkritik, die einen selbst in einen konsequenten und wahrhaftigen Menschen wandelt, ist für den Einzelnen der größte Kampf." Die 25 Jahre des Imrali-Widerstands haben uns bewiesen, dass eine Person, die wirklich glaubt, Widerstand leistet und am Erfolg festhält, selbst angesichts der größten Unmöglichkeiten unglaubliche Entwicklungen schaffen kann. Wenn wir sagen, dass wir von Rêber Apo lernen, dann ist dies die größte Wahrheit, die wir erfahren können.
Wie beurteilen Sie das Ausmaß der von der AKP/MHP-Regierung durchgeführten Angriffe?
Das faschistische AKP/MHP-Regime setzt eine Vernichtungspolitik an Rêber Apo auf Imrali um. Das mörderische Isolationssystem drückt den faschistischen kolonialistischen Charakter des Systems der kapitalistischen Moderne im 21. Jahrhunderts aus. Ein System, das die kurdische Identität und das Land Kurdistan voneinander isoliert, in vier Teile geteilt und geleugnet hat, wird mit dem internationalen Komplott gegen Rêber Apo über 25 Jahre hinweg mit Isolation, Teilung und Leugnung umgesetzt. Der Unterschied zum 20. Jahrhundert ist die Existenz eines alternativen und selbstbewussten Freiheitskampfes in Kurdistan, der sich auf eine alternative und selbstbewusste Art und Weise in der Linie des Apoismus entwickelte. Die Existenz unserer Führung und unserer Freiheitsbewegung hat sich als eine sehr ernsthafte Alternative sowohl für die Kurden als auch für andere Völker und Frauen herauskristallisiert; diese Politik der Verleugnung und Vernichtung, der Völkermordangriff auf der Grundlage der Isolation, hat eine vielschichtige und sehr tief greifende Entwicklung verursacht. Seit 25 Jahren werden genozidale Angriffe in täglich steigendem Maße fortgesetzt, und haben nun ihren Höhepunkt erreicht.
„Imrali ist der Spiegel aller Angriffe“
Imrali ist das Spiegelbild der Angriffe auf das kurdische Volk, die Frauen und die Gesellschaft in allen Bereichen. Rêber Apo wird als Geisel gefangen gehalten. Er leistet gegen all diese Angriffe außerordentlichen Widerstand. Sein Widerstand geht über die Grenzen von Imrali hinaus und ist eine Quelle großer Stärke für uns, das Volk von Kurdistan und alle unsere Freundinnen und Freunde sowie die ganze demokratische und freiheitliche Menschheit.
Wie kann die Politik des Völkermords bekämpft werden?
Es ist sehr wichtig, dass wir die Bewegung auf eine radikalere und massenhafte, effektive und ergebnisorientierte Ebene bringen. Zu diesem Zweck sind die Entwicklung von Serhildans [Aufständen] auf der Grundlage des revolutionären Volkskrieges die Antwort auf alle Arten von Angriffen des Spezialkriegs. Die Organisierung und Entwicklung der gesellschaftlichen Selbstverteidigung sind die wichtigsten Aufgaben und Verantwortlichkeiten, die die Zeit von uns verlangt. Aus diesem Grund ist es unerlässlich, dass unser Volk seine eigene Organisierung auf der Grundlage des revolutionären Volkskrieges in jedem seiner Lebensbereiche entwickelt und seinen Kampf auf der Grundlage dieser Organisierung aufbaut. Es ist sehr wichtig, sich selbst, seine Gesellschaft, seine Nachbarschaft, seine Straße, seine Natur zu schützen und alle Angriffe darauf durch Selbstverteidigung zu vereiteln. Wichtig ist, eine gesellschaftliche Organisierung in allen Dimensionen zu schaffen und ein autarkes, selbstverwaltetes Niveau zu erreichen, ohne auf jemanden zu warten. Das ist Ausdruck einer Organisierung auf der Grundlage des revolutionären Volkskrieges.
„Wir haben ernsthafte Mängel“
Man muss wissen, dass wir in dieser Hinsicht ernsthafte Schwächen haben. Die Tatsache, dass unsere Stadtteile, in die der Feind mit seinen Panzern, Panzerwagen und der Polizei früher nicht eindringen konnte, heute zu Orten geworden sind, in denen Drogenhandel und Prostitution herrscht, Agenten und Verbrecherbanden umherziehen und aktiv sind, ist Ausdruck einer Situation, die wir selbstkritisch betrachten müssen. Die Patrioten in diesen Vierteln können sich jedoch zusammenschließen und Widerstand gegen diese Spezialkriegsstrukturen und die Politik der sozialen Zerstörung leisten. Wir können nicht von anderen erwarten, dass sie unser eigenes Viertel, unsere Straße, unsere Familie, unsere Kinder und unsere Sozialstruktur schützen. Patriotismus bedeutet nicht mehr nur, für die Guerilla einzutreten und ihr zu helfen oder für sie zu stimmen. Patriotismus bedeutet jetzt, sich direkt gegen alle Arten von Angriffen des Spezialkriegs zu verteidigen und auf dieser Grundlage seine Organisation in sämtlichen Bereichen aufzubauen.
„Keine echte Revolution ohne wahren Patriotismus“
Man muss wissen, dass die Befreiung eines Volkes und einer Gesellschaft in dem Moment verwirklicht wird, in dem es sich selbst befreit und nicht auf einen Retter von außen wartet. Mut drückt sich in allen Arten von Handlungen einer aufrechten und soliden patriotischen Persönlichkeit aus. Das ist eine wichtige Erfahrung, die wir gelernt haben. Es ist schwierig, ein wahrer Revolutionär zu sein, ohne ein wahrer Patriot zu sein. Große Revolutionäre sind große Patrioten. Mehmet Yıldırım, der in Licê gefallen ist, weil er trotz aller Angriffe des Feindes bis zum Ende Widerstand leistete, hat gezeigt, was der Maßstab für den Patriotismus sein sollte. Er hat mit seinem Leben, seiner Haltung und seinem Kampf gezeigt, wie die Haltung und der Standpunkt des wahren Patriotismus und der Tapferkeit für den revolutionären Volkskrieg sein sollten. Wir wissen, dass die Linie des Patriotismus, die mit diesem Freiheitsbewusstsein und dieser Vaterlandsliebe ausgestattet ist, in allen Gebieten Kurdistans und in allen Gebieten, in denen unser Volk präsent ist, existiert. Sie zu organisieren, sie in die Richtung des Kampfes zu lenken und einen totalen Widerstand gegen die feindlichen Angriffe zu organisieren, der sich auf diese große Kraft stützt, ist unsere grundlegende Pflicht und Verantwortung für diese Zeit. Dafür gibt es mehr als genug Gründe, Bedingungen und Möglichkeiten. Wir sind der festen Überzeugung, dass alle unsere Genossinnen und Genossen und unser patriotisches Volk diese Aufgaben und Verantwortung mit ganzer Kraft wahrnehmen werden.
Was können Sie über die aktuelle Situation in türkischen Gefängnissen sagen?
Die Gefängnispolitik des Feindes wird auf der Grundlage der Politik gegenüber unserem Kampf insgesamt ausgerichtet und umgesetzt. Daher ist die Tatsache, dass der Widerstand in den Kerkern und der Widerstand außerhalb der Kerker einander nähren und stärken, der richtigste Ansatz. Unsere Genossinnen und Genossen in den Kerkern schlossen sich ebenfalls der Offensive an, indem sie am 27. November 2023 mit einer Hungerstreikstaffel begannen. Es war wichtig, dass sich die Kerker schnell organisierten und ihren Platz, gemäß der Widerstandstradition unserer Bewegung, in der Offensive einnahmen. Trotz der Repressalien, der schwierigen Bedingungen und aller Arten von Angriffen haben sie nicht gezögert, Widerstand gegen die rigorose Isolation gegenüber Rêber Apo zu leisten. Mit Hungerstreik, der ohne zu zögern aufgenommen wurde, haben sie einen bedeutenden Impuls nach außen ausgestrahlt und damit eine Avantgarderolle übernommen.
Der Gefängniswiderstand erreichte am 4. April 2024 ein neues Niveau. Unter dem Motto „Wir wollen unter den gleichen Bedingungen leben wie Rêber Apo“ wurde ein Kommunikationsboykott eingeleitet, die Gefangenen erschienen nicht vor Gericht, nahmen ihr Recht zu telefonieren oder auf Besuch nicht in Anspruch. Das hat die Außenwelt und insbesondere die Familien der Gefangenen erheblich beeinflusst, eine Agenda gesetzt und den Kampf nach außen motiviert. Um diesen Widerstand herum begann sich eine ernsthafte Massenmobilisierung zu bilden, insbesondere die Aktionen unter dem Titel „Der Freiheit eine Stimme“, die draußen initiiert wurden und immer noch andauert. Die Teilnahme unserer Mütter im Zusammenhang mit der Initiative „Der Freiheit eine Stimme“ an der Sitzung der Parlamentarischen Gruppe war sehr wirkungsvoll und hat eine große Bedeutung. Die Erklärungen, die sie sowohl innerhalb als auch außerhalb des Parlaments abgegeben wurden, und die Parole „Bijî Serok Apo“, den eine unserer Mütter auf der Tribüne skandierte, waren die besten Beispiele dafür, wie der Geist des Prozesses aussehen sollte.
Angesichts der revolutionären Haltung der inhaftierten Genossinnen und Genossen, die eine starke Haltung und einen starken Willen erfordert, wurde vielen Freundinnen und Freunden die Entlassung aus der Haft verweigert, es wurden Disziplinar- und Einzelhaftstrafen gegen viele unserer Freundinnen und Freunde verhängt, und obwohl ihre Strafen abgelaufen waren, gab es Freundinnen und Freunde, deren Entlassung verschoben wurde. Trotz all dieser Repressalien und Schikanen geht die Offensive in den Kerkern mit großer Entschlossenheit weiter. Auch die Aktionen der Familien der Gefangenen gehen ununterbrochen weiter. So waren im vergangenen Jahr nicht die feindlichen Angriffe in den Kerkern das Entscheidende, sondern der ununterbrochene Widerstand der Gefangenen im Rahmen der Offensive.
Sie haben zu Beginn des Interviews daran erinnert, dass am 24. September 1996 zehn kurdische revolutionäre Gefangene im Kerker von Amed ermordet wurden. Was möchten Sie anlässlich dieses Jahrestages sagen?
Obwohl seit dieses Verbrechens Jahre vergangen sind, ist es unmöglich, es zu vergessen. Die faschistische Ana-Yol-Regierung, die 1996 an die Macht kam, führte umfassende Angriffe gegen Rêber Apo und unseren Kampf in allen Bereichen durch. Der Bombenanschlag auf unsere Führung in Damaskus am 6. Mai, die umfassenden Vernichtungsangriffe in allen Provinzen von Nordkurdistan, die Völkermordaktionen gegen unsere Gesellschaft zeigen das Ausmaß dieser Angriffe. Auch die Gefängnisse waren von diesen Angriffen betroffen und zehn unserer Genossen wurden am 24. September 1996 brutal ermordet. Dieser Angriff fand in dem Wissen statt, dass die inhaftierten Revolutionäre sich nur mit ihrem Willen verteidigen konnten. Dieses Massaker, bei dem alle Körper unserer Genossen mit Eisenstangen und Knüppeln zerschlagen wurden, zeigt das unmenschliche Gesicht der türkischen faschistischen Staatsstruktur. Der Widerstand unserer Genossen gegen diese Brutalität drückt ein Niveau aus, das mit goldenen Lettern in die Geschichte der Weltrevolutionen eingehen wird. Unsere Genossen haben mit Bewusstsein, Glauben und Willen gegen die grausamste Macht der Weltgeschichte die größte Repräsentation der menschlichen Werte verwirklicht. In diesem Sinne ist der 24. September eine ehrenvolle Geschichte unseres Widerstands, die immer in Erinnerung gehalten werden muss.
Gefängnisse als Hochburgen des Widerstands
Die Gefängnisse sind nicht nur eine Hochburg des Widerstands für unsere Bewegung, sondern auch ein Ort, an dem der faschistische türkische Staat versucht, die Revolutionäre in jeder Hinsicht zu unterwerfen, sie einzuschüchtern und ihren Willen durch Folter zu brechen. Die Politik des Feindes gegenüber den Gefängnissen bestand 1996 darin, die Revolutionäre zum Verrat ihrer eigenen Ehre und Identität zu zwingen, oder sie von ihrer Organisation zu lösen. Einer der Orte, an denen er diese Politik unerbittlich durchsetzte, war der Kerker in Amed. In dieser Zeit war es quasi eine der Verhör- und Folterzentren des Feindes. Hier wurde versucht, den Willen der Revolutionäre zu brechen und sie dazu zu bringen, ihre Sache aufzugeben und sich zu ergeben. Die Revolutionäre, die zum ersten Mal hierherkamen, wurden mit den Worten „Diyarbakır ist wie kein anderer Ort“ begrüßt. Damit wollten sie den Menschen Angst einjagen und ihren Willen brechen. Für uns war es jedoch der Kerker von Amed und er war wie kein anderer Ort. Er war die Hochburg des Widerstands unserer Bewegung. Er war der Ort des Widerstands von Menschen wie Mazlum, Ferhat, Kemal, Sakine, den Vorreiterinnen unserer Bewegung. Es war der Ort des ehrenhaften Widerstands der PKK-PAJK-Kämpfer, an dem sich ein starker Wille entwickelte. Es war der Ort von Mehmet Aslan, Rıdvan Bulut, Nimet Çakmak, Cemal Çan, Cemal Çan, Ahmet Çelik, Kadir Demir, Edip Direkçi, Sabri Gümüş, Erkan Perişan und Hakkı Tekin, die am 24. September 1996 mutig Widerstand leisteten und sich nur durch ihren bloßen Willen und ihrer Überzeugung schützen konnten.
Damals schlossen sich unsere Freunde Vedat Aydemir und Hamdullah Şengüren den Gefallenen an, indem sie ihre Körper am selben Tag und zur selben Zeit zu einem Feuerball machten, um gegen diese Morde an zehn unserer Genossen zu protestieren. Damit stieg die Zahl unserer Genossen, die im Widerstand gegen die Gräuel vom 24. September ihr Leben ließen, auf zwölf.
„Die gleiche faschistische Mentalität herrscht auch heute“
Anlässlich des Jahrestages gedenken wir all unserer gefallenen Genossinnen und Genossen in Respekt und Dankbarkeit, und wir bekräftigen unser Versprechen, ihnen treu zu bleiben, sie zu rächen und den Kampf zum Sieg zu führen. Jeden Tag erleben wir, dass dieselbe faschistische Mentalität rücksichtslos Verfolgung und Unterdrückung in den Gefängnissen umsetzt. Wir stellen fest, dass der grundlegendste Weg, dieser wertvollen Genossinnen und Genossen würdig zu sein, darin besteht, für Rêber Apo und den Widerstand in den Gefängnissen einzutreten und diesem Widerstand Kraft zu verleihen. Auf dieser Grundlage rufen wir unser gesamtes patriotisches Volk und die demokratische öffentliche Öffentlichkeit dazu auf, gegen die Totalisolation von Rêber Apo und die Unterdrückungspraktiken in den Gefängnissen vorzugehen und Widerstand zu verstärken.