Bundesweite Demonstration gegen türkische Besatzung
Am kommenden Samstag findet in Köln eine bundesweite Demonstration gegen die türkische Invasion in Efrîn und Besatzungsambitionen Ankaras in Südkurdistan statt.
Am kommenden Samstag findet in Köln eine bundesweite Demonstration gegen die türkische Invasion in Efrîn und Besatzungsambitionen Ankaras in Südkurdistan statt.
Die Konföderation der Gemeinschaften Mesopotamiens (KON-MED) ruft zur Teilnahme an einer bundesweiten Demonstration gegen die türkische Invasion im nordsyrischen Kanton Efrîn und die Besatzungsambitionen Ankaras in Südkurdistan auf. Die Demonstration findet am kommenden Samstag, dem 8. Juni, um 11 Uhr in der Rheinmetropole Köln statt. Treffpunkt ist der Ebertplatz in Innenstadtnähe.
Die Demonstration unter dem Motto „Erhebe dich gegen die türkische Besatzung in Kurdistan“ wird von einem breiten Bündnis aus kurdischen Organisationen und Initiativen in der Bundesrepublik getragen. Neben des bundesweiten Konföderation KON-MED, in der sich fünf Föderationen aus Nordrhein-Westfalen, dem Saarland und Hessen, Bayern, Niedersachen und Berlin zusammengeschlossen haben, rufen unter anderem auch die Afrin-Solidaritätsplattform, die PYD, der Kongress für den Wiederaufbau von Dersim, die kurdische Frauenbewegung in Deutschland, die Jugendbewegung sowie die Föderationen der Aleviten, Muslime und Eziden auf.
Im Demonstrationsaufruf von KON-MED heißt es: „Der invasive türkische Staat setzt seine Politik der Zerstörung, Plünderungen und Vertreibung fort. Die Besatzungspraktiken, wie wir sie aus Nordkurdistan kennen, werden in allen Teilen Kurdistans - insbesondere in Efrîn – offensichtlicher und brutaler umgesetzt“. Die expansionistische Invasionspolitik des türkischen Staates bedrohe nicht nur das kurdische Volk, sondern alle Völker des Mittleren Ostens. Die gesamte Region sei der Gefahr eines Massakers ausgesetzt, so KON-MED.
Die Besatzungsmacht Türkei versucht den nordsyrischen Kanton Efrîn ins eigene Staatsgebiet einzuverleiben. Seit April baut die türkische Armee mit ihren dschihadistischen Verbündeten in den besetzten Gebieten in Efrîn drei Meter hohe Mauern, um die Region von Syrien abzuspalten. Für den Mauerbau wurden bereits Dutzende Gebäude – darunter Wohnhäuser, Schulen und Wasserdepots – zerstört. Drei Mauerteile haben die Besatzer bisher aneinandergestoßen. Die Gesamtlänge der Mauer beträgt offenbar 70 Kilometer und reicht von der Region Şêxberekat über Efrîn bis nach Azaz.
Auch in Südkurdistan (Nordirak) eifert die Türkei ihren Besatzungsplänen nach. Die Versuche, Gebiete wie Bradost, Sîdekan und Xakurke einzunehmen, halten seit Tagen an. Quellen aus der Region berichten von Geheimtreffen zwischen dem türkischen Geheimdienst MIT, einigen lokalen Stammesführern und Vertretern von Parteien, um eine paramilitärische Truppe gegen die kurdische Freiheitsbewegung aufzubauen. Auch die Bevölkerung der Region nimmt dies deutlich wahr und protestiert. Erst vor wenigen Tagen wurden im Dorf Xelîfan dreißig Schafe und Ziegen von türkischen Bomben getötet. Die Bevölkerung fordert die Regionalregierung auf, ihre Rechte zu verteidigen und sich gegen die Besatzung zu stellen. Auch wurden die UN, die USA, die EU und der Irak aufgerufen, etwas gegen diese andauernden Angriffe zu unternehmen. Bisher ist dergleichen nicht geschehen.
Angesichts dessen fordert KON-MED eine Mobilmachung als Antwort auf die Besatzung kurdischer Gebiete und ruft zur Teilnahme an einer kraftvollen und kämpferischen Demonstration auf.