Die Operation Kralle und das Computerspiel

Die türkische Armee hat ein Video aus einem Computerspiel als Aufnahme der im südkurdischen Xakurke eingeleiteten „Operation Kralle“ präsentiert.

Die türkische Armee hat am 27. Mai gegen 23 Uhr eine Besatzungsoperation auf die Gebiete Şekif und Şehîd Derwêş in der südkurdischen Region Xakurke eingeleitet. Aus Hubschraubern wurden Soldaten auf Berggipfeln abgesetzt und die Operation wurde unter dem Namen „Kralle“ der Öffentlichkeit vorgestellt.

Die in die Kriegsführung des türkischen Staates integrierten Medienorgane haben ihre Rolle gespielt und vom ersten Tag an Kriegsgeheul angestimmt. Mit falschen Angaben wurde der Umfang der Operation übertrieben und ein weiteres Mal versucht, die Öffentlichkeit zu täuschen.

Von der Guerilla nicht genutzte Gebiete eingenommen

Der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar hat am 31. Mai erklärt, das Militär sei in Guerillagebiete vorgedrungen, Soldaten seien auf Gipfeln abgesetzt worden. Wie sich herausgestellt hat, entspricht diese Erklärung nicht der Realität. In der Nacht des Angriffs wurden Soldaten lediglich in Gebieten abgesetzt, die von der Guerilla gar nicht genutzt werden.

Ein dechiffriertes Spiel

Da die türkische Armee gegenüber dem Guerillakampf an ihre Grenzen stößt, hat sie sich zur Vertuschung ihrer Niederlage erneut Computerspielen gewidmet. Wie bereits während der Invasion in Efrîn im vergangenen Jahr gibt die Armee Videos aus Computerspielen als vermeintliche Aufnahmen aus dem Kriegsgebiet an die Medien weiter. Es handelt sich um Ausschnitte aus „Arma 3“ und „Medal of Honour“. Das Absetzen von Soldaten aus Hubschraubern im Thermalkameramodus aus dem Spiel ist als aktuelle Aufnahme aus Xakurke lanciert worden. Damit soll vorgegaukelt werden, wie einfach die Operation verläuft und wie machtlos die Guerilla dagegen ist.