In der Stadt Qamişlo ist gestern eine rund vierzig Jahre alte Frau getötet worden. Der Feminizid hat insbesondere bei Frauen und Menschenrechtsaktivist:innen breite Wut ausgelöst, der sie heute bei einer Protestkundgebung vor dem Zentrum der Organisation Sara im Stadtteil Halko Ausdruck verliehen haben. Sara hat sich die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen zum Ziel gesetzt. Mit scharfen Worten wurde die Tat verurteilt und darüber hinaus Gerechtigkeit sowie ein Ende der Gewalt gegen Frauen gefordert.
Die Transparente der Demonstrierenden brachten ihren Schmerz und ihre absolute Ablehnung dieser Verbrechen zum Ausdruck, darunter „Nein zum Töten von Frauen“, „Frauen sind kein Eigentum“, „Genug der Gewalt“ und „Frauen sind der Puls des Lebens“, berichtet die Nachrichtenagentur ANHA.
Effektive Strafverfolgung gefordert
Die Organisation Sara verurteilte ihrerseits das Verbrechen. „Die Täter sind keine Helden, sondern Kriminelle“, erklärte Sara-Mitglied Takoshin Mohammed im Namen der Organisation. Sie betonte, dass die Lösung nicht darin liege, die Opfer zum Schweigen zu bringen, sondern darin, die Täter zu verfolgen und zur Rechenschaft zu ziehen.
Die Organisation forderte einerseits die Abschaffung aller Gesetze, die Strafmilderung für Feminizide gewähren, und andererseits Bemühungen um einen umfassenden Schutz für Überlebende und Zeug:innen.
Kultur der Straflosigkeit
Bei diesem Verbrechen handele es sich nicht um einen Einzelfall, betonte die Erklärung, sondern es sei in den Kontext einer Kultur eingebettet, die Straflosigkeit fördere und durch eine Rhetorik genährt werde, die Gewalt gegen Frauen rechtfertige. Sie unterstrich, dass „jeder Mord an einer Frau nicht nur den Verlust eines Individuums bedeutet, sondern eine ganze Familie auseinanderreißt und die beängstigende Botschaft aussendet, dass Frauen nicht einmal in ihren eigenen Häusern sicher sind“.
Feminizide als Verbrechen gegen die Menschlichkeit
Abschließend forderte die Organisation, dass geschlechtsspezifische Gewalt als Verbrechen gegen die Menschlichkeit anerkannt wird, und in der Konsequenz strenge und abschreckende Strafen eingeführt werden.
Titelbild und Video © ANHA