Damaskus verweigert Freilassung von YPJ-Kämpferinnen

Damaskus verweigert die Freilassung von YPJ-Kämpferinnen. Die zweite Phase des zwischen den kurdischen Stadtteilen Şêxmeqsûd und Eşrefiyê in Aleppo und der Interimsregierung unterzeichneten Abkommens über den Gefangenenaustausch wird daher verschoben.

Gefangenenaustausch in Aleppo verschoben

Die selbstverwalteten Volksräte der kurdischen Stadtteile Stadtteilen Şêxmeqsûd und Eşrefiyê im Norden Aleppos hatten am 1. April mit der Übergangsregierung in Damaskus ein 14-Punkte-Abkommen erzielt, das unter anderem die Förderung des Zusammenlebens, den Schutz der Bevölkerung, die Verhinderung bewaffneter Auseinandersetzungen und Regelungen der inneren Sicherheit vorsieht.

Ein Artikel des Abkommens sieht vor, dass beide Seiten im Gouvernement Aleppo ihre Gefängnisse leeren und alle Gefangenen austauschen, die während des Konflikts gefangen genommen wurden. Im Einklang mit dem Abkommen wurden am 3. April 146 Mitglieder der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) und der Frauenverteidigungseinheiten (YPJ) im Austausch gegen 97 Mitglieder der Regierung in Damaskus freigelassen.

Die zweite Phase des Gefangenenaustauschs wurde nun verschoben, da Damaskus sich weigert, Kämpferinnen der YPJ freizulassen.

Übergangsregierung verstößt gegen Abkommen

Im Rahmen des Abkommens sollten heute 285 Gefangene und 161 Häftlinge ausgetauscht werden. Der für die Umsetzung des Abkommens zuständige Ausschuss teilte jedoch mit, dass die Regierung in Damaskus gegen die Bestimmungen des Abkommens verstoßen und insbesondere die Bedingung, die Gefängnisse zu leeren, nicht erfüllt habe.

Die Ko-Vorsitzende des Allgemeinen Rates, Hêvîn Silêman, erklärte diesbezüglich: „Einer der wichtigsten Punkte des Abkommens war die vollständige Räumung der Gefängnisse, in denen Gefangene festgehalten werden. Wir sind dazu bereit, aber die Regierung in Damaskus weigert sich, die Kämpferinnen der YPJ freizulassen.“

Auch Qehreman Bekir, Kommandant der Kräfte der Inneren Sicherheit in Aleppo, bekräftigte: „Der erste Austausch war erfolgreich. Die Verwaltung in Damaskus blockiert jedoch die Übergabe der zweiten Gruppe. Wir sind bereit, alle Gefangenen freizulassen. Wir werden keinen Rückzieher machen.“

Obwohl das zwischen den Parteien unterzeichnete Abkommen technisch in Kraft ist, bleibt seine Zukunft aufgrund der Haltung der Regierung in Damaskus ungewiss.