MSD: „Die Türkei möchte sich Efrîn einverleiben“
Der Demokratische Syrienrat hat sich mit einer Stellungnahme zum Mauerbau des türkischen Staates in Efrîn geäußert und vor den dauerhaften Besatzungsbestrebungen Ankaras in der Region gewarnt.
Der Demokratische Syrienrat hat sich mit einer Stellungnahme zum Mauerbau des türkischen Staates in Efrîn geäußert und vor den dauerhaften Besatzungsbestrebungen Ankaras in der Region gewarnt.
Die türkischen Besatzungskräfte in Efrîn haben vor einiger Zeit begonnen, Mauern um das von ihnen besetzte Gebiet zu errichten. Der Demokratische Syrienrat (MSD) hat mit einer Erklärung Stellung zu dem Mauerbau und den dahinter steckenden Ambitionen Ankaras in der Region bezogen. Der MSD ruft auch den syrischen Staat dazu auf, klare Haltung gegen die Besatzungsbestrebungen der Türkei in Efrîn zu beziehen.
Die Erklärung des MSD lautet wie folgt: „Der türkische Staat setzt seine koloniale Praxis in Nordsyrien fort. In der vergangenen Woche wurden im Dorf Cilibê die Häuser dem Erdboden gleichgemacht und Gräben ausgehoben. Anschließend wurden um Efrîn herum Mauern hochgezogen, um dieses Gebiet aus Syrien abzuspalten. Jedem ist bewusst, dass die Türkei einen demographischen Wandel in dem Gebiet bezweckt und dadurch die Identität der Stadt verändern möchte.
Der jüngste Mauerbau geht darüber hinaus. Die Türkei besetzt Gebiete im Norden des syrischen Staates. Wenn das heute in Efrîn praktiziert wird, so ist nicht auszuschließen, dass die Türkei morgen dasselbe auch in Idlib, wo sie ihre Kontrollpunkte errichtet hat, umsetzen wird. Das Vorgehen des türkischen Staates stellt eine Gefahr für die gesamte syrische Gesellschaft und für die Integrität des syrischen Staates dar. Denn die Türkei bezweckt eine dauerhafte Besetzung Syriens und die Bildung neuer terroristischer Strukturen in den von ihr kontrollierten Gebieten,
Erst vor zwei Monaten hatte der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar eine Rede gehalten, in welcher ihm die Einverleibung Efrîns ins türkische Staatsgebiet vorschwebte. Demnach habe die Türkei im Ersten Weltkrieg Efrîn nicht aufgegeben oder verloren. Die Türkei sei lediglich ein Opfer des Abkommens von Lausanne geworden, so Akar.
Das syrische Regime verhält sich gegenüber den Bestrebungen des türkischen Staates passiv und zurückhaltend. Auch ist diese Politik der Türkei nicht losgelöst von Russland und dem Iran, also den beiden Bündnispartnern der Türkei bei den Astana-Gipfeln, zu denken.
Wir als der Demokratische Syrienrat verurteilen diese Verstöße der Türkei gegen das internationale Völkerrecht. Wir rufen die internationale Öffentlichkeit und die nationalen syrischen Kräfte dazu auf, eine klare Haltung gegenüber den Besatzungsbestrebungen der Türkei einzunehmen und ihrer Verantwortung gerecht zu werden.“