Türkische Armee baut Mauer in Efrîn
Die türkische Armee baut Mauern, um Efrîn an das eigene Territorium anzuschließen. Die Besatzerarmee errichtet in der Umgebung der Stadt immer mehr Militärstützpunkte.
Die türkische Armee baut Mauern, um Efrîn an das eigene Territorium anzuschließen. Die Besatzerarmee errichtet in der Umgebung der Stadt immer mehr Militärstützpunkte.
2015 hat der türkische Staat nach Verlautbarungen Erdoğans zur vermeintlichen Gefahr der Grenzsicherheit eine Mauer an der Grenzlinie von Şiyê bis Raco im Kanton Efrîn errichtet. Später wurde sie auf 760 Kilometer bis nach Dêrik im Osten von Nordsyrien verlängert.
Jetzt errichtet die türkische Armee Mauern um den Kanton Efrîn. Der Zweck dieser Mauern ist eine Anbindung von Efrîn an die benachbarte türkische Provinz Hatay.
Die Bevölkerung protestiert
Die Bevölkerung von Efrîn hat bei einer Protestaktion vor einer russischen Basis den sofortigen Stopp des Mauerbaus und den Abzug des türkischen Militärs gefordert. Das syrische Regime wurde dazu aufgerufen, Haltung zu dem Vorgehen zu beziehen und eine Wiederholung des Szenarios von Iskenderun zu verhindern. Das Gebiet um die Stadt Iskenderun, die heutige Provinz Hatay, hat bis 1938 zum französischen Mandatsgebiet Syrien gehört.
Vergangene Woche hat die türkische Armee in Efrîn vom Dorf Kîmar bis zu den Dörfern Meryemîn und Cilbirê mit dem Bau einer 900 Meter langen und drei Meter hohen Mauer begonnen. Zuvor sind in Cilbirê 15 Häuser, die Dorfschule und ein Wasserdepot zerstört worden. Anschließend wurden Gräben um das Dorf ausgehoben und mit dem Mauerbau begonnen. In der Umgebung sind Militärposten errichtet worden.
Entführungen, Beschlagnahmung und Schutzgelderpressung
Der türkische Staat versucht weiterhin, sein Vorgehen in Efrîn und den umliegenden Dörfern geheim zu halten. Medienvertretern und Mitarbeitern juristischer Einrichtungen wird der Zugang verweigert. Die Kriegsverbrechen gehen unterdessen weiter.
Im Dorf Celemê in Cindirês sind in dieser Woche fünf Männer von der Dschihadistenmiliz Faylaq al-Sham verschleppt worden. Über ihr Schicksal ist nichts bekannt. Im benachbarten Dorf Telif beschlagnahmen die Besatzer von jedem Holztransporter 100 bis 300 Kilogramm Holz.
Aus Raco wird gemeldet, dass insbesondere die Dschihadistenmiliz Furqat al-Hamza in den Dörfern Etmana, Şadiya, Qude, Koliya, Barbine und Hesen pro Olivenbaum hundert Syrische Lira Schutzgeld verlangt.