Auch YPJ-Kämpferinnen freigelassen
Der Allgemeine Rat der selbstverwalteten kurdischen Stadtteile Şêxmeqsûd und Eşrefiyê in Aleppo und Vertreter der syrischen Übergangsregierung haben am Montag zum zweiten Mal einen Gefangenenaustausch vorgenommen. Die Maßnahme basiert auf einem 14-Punkte-Abkommen vom 1. April, das unter anderem eine schrittweise Freilassung von Gefangenen vorsieht.

Nach Angaben des Rats wurden im Zuge der Übergabe 293 Gefangene aus den Reihen der Demokratischen Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (DAANES) – darunter Mitglieder verschiedener Kampfverbände – und 176 Personen mit Verbindungen zum neuen Regime in Damaskus freigelassen. Der Gefangenenaustausch erfolgte am Cizîr-Übergang im Süden von Şêxmeqsûd, unter Anwesenheit von zahlreichen Familienangehörigen und Anwohnenden.

Beim ersten Austausch am 3. April waren bereits 146 meist zivile Gefangene aus den Stadtteilen freigelassen worden. Im Gegenzug wurden Damaskus 97 Personen, von denen ein Großteil mit pro-türkischen Milizen in Verbindung stand, übergeben. Der heute durchgeführte Austauschtermin war bereits für letzten Mittwoch angesetzt, wurde jedoch kurzfristig ausgesetzt, nachdem die syrische Seite sich geweigert hatte, Kämpferinnen der Frauenverteidigungseinheiten (YPJ) freizulassen.