Gefangenenaustausch zwischen Şêxmeqsûd, Eşrefiyê und Damaskus wird fortgesetzt

Nach einer Unterbrechung wird der Gefangenenaustausch zwischen den kurdischen Stadtteilen Şêxmeqsûd und Eşrefiyê in Aleppo und Damaskus fortgesetzt. Grund für die Verzögerung war die Weigerung der syrischen Regierung, YPJ-Kämpferinnen freizulassen.

Auch YPJ-Kämpferinnen betroffen

Der Mitte vergangener Woche unterbrochene Gefangenenaustausch zwischen dem Allgemeinen Rat der selbstverwalteten kurdischen Stadtteile Şêxmeqsûd und Eşrefiyê in Aleppo und der syrischen Übergangsregierung wird wieder aufgenommen. Das bestätigten Quellen aus den beiden Stadtteilräten am Montag.

Die Austauschaktionen beruhen auf einer 14-Punkte-Vereinbarung, die am 1. April zwischen beiden Seiten unterzeichnet wurde. Punkt zwölf des Abkommens sieht die schrittweise Durchführung von Gefangenenfreilassungen vor. Der nächste vorgesehene Austauschtermin am letzten Mittwoch wurde jedoch kurzfristig gestoppt, nachdem die syrische Seite sich geweigert hatte, Kämpferinnen der Frauenverteidigungseinheiten (YPJ) freizulassen.

Die Wiederaufnahme des Austauschs steht im Zusammenhang mit den laufenden politischen Gesprächen zwischen der Demokratischen Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (DAANES) und der selbsternannten Zentralregierung in Damaskus. Dabei war auch die Situation in Şêxmeqsûd und Eşrefiyê erneut Thema, insbesondere im Hinblick auf eine „stabilisierende und friedensorientierte Lösung“, wie es aus Verhandlungskreisen hieß.

Laut Angaben des Allgemeinen Rates befinden sich derzeit 176 Personen mit Verbindungen zur Führung in Damaskus in Haft der selbstverwalteten Stadtteile. Demgegenüber hält die syrische Übergangsregierung noch 290 Gefangene, darunter sowohl Zivilpersonen als auch Kämpfer:innen fest. Beim ersten Austausch am 3. April waren bereits 146 meist zivile Gefangene aus den Stadtteilen freigelassen worden. Im Gegenzug wurden Damaskus 97 Personen, von denen ein Großteil mit pro-türkischen Milizen in Verbindung stand, übergeben.

Foto: Gefangenenaustausch am 3. April in Aleppo