Die Nachrichtenagentur RojNews hat sich im Fall ihres verschleppten Redakteurs Silêman Ehmed an die UN gewandt und Unterstützung bei der Aufklärung seines Verbleibs eingefordert. Der Journalist, der für die arabischsprachige Redaktion von RojNews in der Kurdistan-Region Irak arbeitete, war am 25. Oktober von Sicherheitskräften der PDK festgenommen und an einen unbekannten Ort verschleppt worden. Seit 65 Tagen geben die Behörden keine Informationen zu seinem Zustand und Aufenthaltsort heraus, auch seinen Anwält:innen wird jeglicher Kontakt verweigert.
Der Geheimdienst der PDK wirft dem aus Rojava (Nordsyrien) stammenden Journalisten Verbindungen zur PKK vor. Seine Festnahme am Grenzübergang Sêmalka-Pêşxabûr zwischen der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien (AANES) und der Kurdistan-Region Irak (KRI) nach einem Besuch bei seiner Familie in Aleppo wurde erst sechs Tage nach seinem Verschwinden von der Sicherheitsbehörde Asayîş in Dihok bestätigt. RojNews bezeichnet die Vorwürfe gegen Silêman Ehmed als unhaltbare Behauptungen, die in keinem Zusammenhang mit seiner fünfjährigen Tätigkeit als Redakteur stehen.
Die aus mehreren Rechtsanwält:innen bestehende „Verteidigungsgruppe für Silêman Ehmed“ hat bei den PDK-Behörden über zehn Anfragen gestellt, aber immer noch keinen Kontakt zu ihrem Mandanten herstellen können.
RojNews weist in diesem Zusammenhang auch auf den Fall von Wedat Hisên hin. Der RojNews-Korrespondent wurde 2016 von der PDK verschleppt und ermordet. „Obwohl seit diesem Mord über sieben Jahre vergangen sind, wurde niemand dafür bestraft. Wir werden diesen Fall weiter verfolgen, bis die Mörder gefasst und verurteilt werden“, erklärte die Nachrichtenagentur mit Hauptsitz in Silêmanî.
Foto: Pressekonferenz von RojNews in Silêmanî, 31. Oktober 2023