Der Grenzübergang zwischen der Autonomen Administration Nord- und Ostsyrien (AANES) und der Kurdistan-Region Irak (KRI) soll teilweise wieder geöffnet werden. Wie die Grenzbehörde der nordostsyrischen Selbstverwaltung am Sonntag mitteilte, kann die innerkurdische Übergangsstelle Sêmalka – Pêşxabûr ab Montag teilweise wieder passiert werden. Seit Wochen war die Grenze geschlossen – mit gravierenden Auswirkungen auf die Versorgungslage in der AANES.
Geöffnet werde der Grenzübergang jedoch vorerst nur montags, mittwochs und samstags, und dies nur für einen eingeschränkten Personenkreis, erklärte die Behörde. Zu diesem gehören demnach neben humanitären Hilfsorganisationen und NGOs auch diplomatische Personen. Auch soll der regionale Warenverkehr wieder aufgenommen werden, hieß es.
Ob der Übergang bei unbedingter Notwendigkeit ebenfalls wieder genutzt werden kann, etwa für Menschen aus der AANES bei der Inanspruchnahme medizinischer Leistungen in der KRI, ist noch unklar. Für touristisch Reisende bleibt der Weg von der AANES in die KRI und umgekehrt weiterhin geschlossen, so die Grenzbehörde.
Grenze seit dreieinhalb Wochen geschlossen
Der Grenzübergang Sêmalka – Pêşxabûr liegt zwischen der Stadt Pêşxabûr am Ostufer des Tigris in der Provinz Dihok auf südkurdischer (irakischer) Seite und dem Ort Sêmalka in Dêrik auf westkurdischer (syrischer) Seite. Es handelt sich gegenwärtig um die einzige Möglichkeit, in die AANES rein, aber auch rauszukommen und Medikamente sowie humanitäre Hilfslieferungen in die Region zu bringen. Seit dem 11. Mai ist die Passierstelle dicht. Die Schließung erfolgte ohne die Angabe von Gründen einseitig durch die südkurdische Regierung, die von der mit der Türkei zusammenarbeitenden PDK („Demokratische Partei Kurdistans“) dominiert wird.
Anweisung aus Ankara?
Es ist nicht das erste Mal, dass der Grenzübergang bei Sêmalka von den KRI-Behörden geschlossen wurde. Die letzte längere Abschottung hatte es im Winter 2021/2022 gegebenen. Rund sechs Wochen lang blieb der wichtige Grenzübergang vollständig für jeglichen Verkehr gesperrt. Zuvor hatte die PDK das Tor zwischen Süd- und Westkurdistan mehrfach auf türkische Anordnung hin geschlossen. Mit solchen Blockaden versuchte Ankara, Rojava zu isolieren und die selbstverwalteten Gebiete zu destabilisieren.