Der Grenzübergang Sêmalka/Pêşxabûr zwischen der Kurdistan-Region Irak (KRI) und der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien (AANES) ist seit einer Woche geschlossen. Die Schließung erfolgte am 11. Mai ohne die Angabe von Gründen einseitig durch die südkurdische Regierung, die von der mit der Türkei zusammenarbeitenden PDK („Demokratische Partei Kurdistans“) dominiert wird. Ob und wann die Grenze zwischen dem Süden und dem Westen Kurdistans wieder geöffnet wird, ist weiterhin ungewiss.
Die Grenzschließung wirkt sich gravierend auf die Versorgungslage in Nord- und Ostsyrien aus. Betroffen sind auch Kranke und Verwundete, die zur medizinischen Versorgung nach Südkurdistan gebracht werden sollen.
Es ist nicht das erste Mal, dass der Grenzübergang Pêşxabûr/Sêmalka von den Behörden der KRI dicht gemacht wird. Die letzte längere Abschottung hatte es im Winter 2021/2022 gegebenen. Rund sechs Wochen lang blieb der Grenzübergang vollständig für jeglichen Verkehr gesperrt. Zuvor hatte die PDK das Tor zwischen Süd- und Westkurdistan mehrfach auf türkische Anordnung hin geschlossen. Mit solchen Blockaden versucht der türkische Staat, Rojava zu isolieren und die selbstverwalteten Gebiete zu destabilisieren.