MKG: Repression gegen Journalistinnen in der Türkei systematisch

Die Vereinigung der Journalistinnen Mesopotamiens dokumentiert im Mai erneut strukturelle Angriffe auf die Pressefreiheit in der Türkei. Strafverfolgung, Gewalt und wirtschaftlicher Druck gehören zum Alltag vieler Journalistinnen – neun sitzen in Haft.

Ermittlungen, Anklagen, Festnahmen, Gewalt

Die Vereinigung der Journalistinnen Mesopotamiens (MKG) hat ihren Monatsbericht zu Übergriffen auf Journalistinnen in der Türkei veröffentlicht. Demnach setzte sich die Repression im Mai unvermindert fort: Es gab fünf neue Ermittlungsverfahren, sechs Anklagen, eine Festnahme und eine Inhaftierung.

Insgesamt neun Journalistinnen befinden sich laut MKG derzeit im Gefängnis. Zwei weibliche Medienschaffende und ein Medium wurden im Mai angegriffen, zwei Journalistinnen wurden von Sicherheitsbehörden bedroht, zwei weitere sind bei Arbeitseinsätzen zum Ziel von körperlicher Gewalt geworden. Einer Reporterin wurde der Zugang zur Berichterstattung verweigert.

Kritik übt die in  der kurdischen Provinz Amed (tr. Diyarbakır) ansässige MKG auch an wirtschaftlichen Repressionsmitteln wie Sanktionen durch die Medienaufsicht RTÜK, die als „indirektes Zensurwerkzeug“ wirkten. In dem Bericht heißt es außerdem: „Die Angriffe auf Journalistinnen sind kein Zufall, sondern politisch gewollt. Sie zielen darauf, die Wahrheit zum Schweigen zu bringen.“

Die MKG sieht sich als Stimme gegen diese Entwicklungen: „Pressefreiheit ist untrennbar mit der Freiheit von Frauen verbunden. Wir werden weiter berichten – trotz Zensur, Einschüchterung und Justizwillkür.“ Der gesamte (türkischsprachige) Bericht findet sich auf https://mkgdernek.org/blog/raporlar/baskiya-ragmen-yazmaya-devam/2025/06/14386/