Die Redaktion der Zeitung Morning Star hat eine Kampagne für die Freiheit der seit 144 Tagen hungerstreikenden Journalistin Kibriye Evren begonnen. In einer Erklärung der Redaktion heißt es: „Die Türkei ist das größte Gefängnis für Journalisten. Wir sind solidarisch mit unseren Geschwistern dort. Heute rufen wir zur Unterstützung der Kampagne für Kibriye Evren auf.“
Die Erklärung lautet: „Wir sind stolz darauf, dass wir die Initiative ‚Journalists for Democracy in Turkey and Kurdistan‘ gegründet haben, die darauf abzielt, unsere Solidarität im Kampf für Pressefreiheit zu stärken und zu vertiefen.
Heute fordern wir die Unterstützung der Kampagne ‚Freedom for Kibriye Evren‘.
Wir nehmen den Fall der Journalistin von Jin News, Kibriye Evren, mit großer Besorgnis zur Kenntnis und verurteilen den türkischen Staat für die politisch motivierte Entscheidung, sie trotz gesundheitlicher Bedenken im Zusammenhang mit ihrem Hungerstreik wegen der anhaltenden Isolation von Abdullah Öcalan weiter zu inhaftieren.
Die Situation ist kritisch - eine Verzögerung ihres Prozesses auf den 18. Juli würde bedeuten, dass sie sich dann seit 214 Tagen im Hungerstreik befinden wird. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sie in der Zwischenzeit sterben wird. Ihr drohen 20 Jahre Haft auf der Grundlage erfundener Terroranschuldigungen. Einzig und allein ihre journalistische Tätigkeit wird als Beweis gegen sie verwendet.
Wir können nicht schweigen angesichts des brutalen und repressiven Erdoğan-Regimes, das kritische Stimmen zum Schweigen bringt und die Demokratie in der Türkei zerstört. Journalismus ist kein Verbrechen und die fortgesetzte Inhaftierung von Frau Evren ist ein weiterer Schandfleck für die Demokratie in der Türkei. Das Schweigen der britischen Regierung macht sie mitschuldig, wir fordern sofortige Maßnahmen.
Wir fordern den Nationalen Journalistenverband auf, eine sofortige und dringende Kampagne für die Freilassung von Frau Evren und der hungerstreikenden Journalisten der Nachrichtenagentur Mesopotamien zu starten. Der Verband muss bei dem Kampf für Pressefreiheit und Demokratie in der Türkei an vorderster Front stehen. Wir fordern ihn auf, unverzüglich eine Erklärung zur Unterstützung von Frau Evren abzugeben. Wir fordern ihn weiterhin auf, an einer Delegation teilzunehmen, die den Prozess gegen Frau Evren im Juli beobachtet, und die Regierung zu drängen, Maßnahmen zu ergreifen.
Darüber hinaus fordern wir die Regierung auf, damit aufzuhören, eine Normalisierung der Beziehungen zur Türkei voranzutreiben und Waffen an das Erdoğan-Regime zu verkaufen, während Journalisten und demokratische Politiker in den Verliesen der Türkei verrotten. Wir fordern die Regierung yum Eingreifen auf und fordern von der Türkei, Kibriye Evren und all jene, die in türkischen Gefängnissen für ihre journalistische Tätigkeit festgehalten werden, unverzüglich freizulassen.
Der Morning Star ist solidarisch mit Kibriye Evren und allen Journalisten und demokratischen Kräften in Erdoğans Gefängnissen. Wir sagen: Freiheit für Kibriye Evren. Freiheit für die Hungerstreikenden. Journalismus ist kein Verbrechen.“