Dutzende Familien verlassen Camp Hol in Richtung Aleppo

Nach intensiver Abstimmung mit dem UNHCR haben 178 Menschen das Camp Hol verlassen, um in ihre Herkunftsregion Aleppo zurückzukehren. Die Maßnahme ist Teil eines freiwilligen Rückkehrprogramms der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien.

In Abstimmung mit UNHCR

In einer koordinierten humanitären Aktion haben insgesamt 178 syrische Binnenflüchtlinge am Sonntag das Auffang- und Internierungslager Hol im Nordosten Syriens verlassen, um in ihre ursprünglichen Wohngebiete im Gouvernement Aleppo zurückzukehren. Die Aktion trägt den Namen „Konvoi der Hoffnung“.

Die Rückkehr erfolgt im Rahmen eines Programms der Demokratischen Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (DAANES, das Ende Januar beschlossen wurde. Ziel ist es, syrischen Bürgerinnen und Bürgern, die durch den Syrien-Krieg vertrieben wurden, eine sichere und freiwillige Rückkehr in Würde zu ermöglichen.

Begleitet wurde die Rückkehr von Vertreter:innen der Lagerverwaltung, des Komitees für Soziales und Arbeit der DAANES, zivilgesellschaftlichen Organisationen wie dem Syrischen Forschungszentrum sowie der Initiative zur Stabilisierung Aleppos. Auch Vertreter:innen des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) sowie des Büros für Außenbeziehungen der Selbstverwaltung waren anwesend. Bevor der Konvoi das Lager verließ, unterzeichneten die beteiligten Organisationen eine gemeinsame Vereinbarung über die Rückkehrmodalitäten.

Die Ko-Vorsitzende der Campleitung Cihan Henan (3.v.l.) bei einer Pressekonferenz in Hol © DAANES/Handout

Cihan Henan, Ko-Vorsitzende der Lagerverwaltung in Hol, betonte, dass die Maßnahme vollständig auf freiwilliger Basis erfolge. „Diese Rückkehr wurde ohne Druck umgesetzt, im Einklang mit internationalen menschenrechtlichen Standards und auf ausdrücklichen Wunsch der Betroffenen“, sagte Henan.

Weitere Rückführungen angekündigt

Die Rückkehr der 42 Familien steht beispielhaft für das erklärte Ziel der Selbstverwaltung, langfristig allen im Lager lebenden Syrerinnen und Syrern eine sichere Rückkehr zu ermöglichen. Nach Angaben der Lagerleitung befinden sich derzeit noch rund 11.000 syrische Flüchtlinge im Hol-Camp. Die Selbstverwaltung kündigte an, auch künftig eng mit internationalen Partnern und syrischen Organisationen zusammenzuarbeiten, um ähnliche humanitäre Rückführungen umzusetzen. Der „Konvoi der Hoffnung“ sei nur der erste Schritt in einem umfassenden Rückkehrprozess.