Journalist Selahattin Kaygusuz in Amed verhaftet

Der kurdische Journalist Selahattin Kaygusuz ist nach mehrtägigem Polizeigewahrsam in Amed wegen vermeintlicher Mitgliedschaft in der PKK verhaftet worden. Die Anschuldigung basiert auf der Aussage eines Kronzeugen.

Der kurdische Journalist Selahattin Kaygusuz ist nach mehrtägigem Polizeigewahrsam in Amed (tr. Diyarbakir) wegen vermeintlicher Mitgliedschaft in der PKK verhaftet worden. Kaygusuz war am 20. Oktober bei einer frühmorgendlichen Razzia in seiner Wohnung in der Provinz Êlih (tr. Batman) von der Militärpolizei festgenommen und nach Amed überstellt worden. Die Verhaftung basiert auf einer Aussage des Kronzeugen Ümit Akbıyık. Das frühere HDP-Mitglied hat rund 800 Oppositionelle belastet, um in den Genuss der Straffreiheit zu kommen.

Unterdessen ist die am Montag in Amed festgenommene Xwebûn-Redakteurin Nafiye Bal, die ebenfalls von Akbıyık als vermeintliches PKK-Mitglied belastet wird, heute gegen Meldeauflagen und ein Auslandsreiseverbot freigelassen worden. Nach Angaben der Journalistenvereinigung Dicle Firat (DFG) befanden sich Ende September 63 Medienschaffende in der Türkei im Gefängnis.