Neue Zeitung für Kurdistan: „Xwebûn“

In Amed ist am Sonntag die erste Ausgabe von „Xwebûn“ erschienen. Das wöchentlich im Zeitungsformat erscheinende überregionale Blatt widmet sich dem Erhalt der kurdischen Sprache.

Mit dem Titel „Xwebûn“, was soviel wie Selbstsein bedeutet, bringt eine Gruppe Journalist*innen, Autor*innen und Sprachpfleger*innen seit heute eine neue überregionale kurdische Zeitung heraus. Das wöchentlich im Zeitungsformat in den kurdischen Dialekten Kurmancî und Kirmanckî (Zazakî) erscheinende Blatt hat einen Umfang von zwölf Seiten. An dem Projekt sind Autor*innen aus allen Teilen Kurdistans, aber auch aus Kasachstan, Armenien, dem Libanon und aus europäischen Ländern beteiligt. Unter anderem besteht das Kollektiv aus Sami Tan, Vorsitzender des Kurdischen Instituts in Istanbul, dem Schriftsteller, Poet, Akademiker und Übersetzer Selim Temo, dem Dichter Abdullah Pêşew und Buchautor*innen wie Şener Özmen, Mizgîn Ronak, Kakşar Oremar und Zerdeşt Haco. Ihr Anliegen ist es, sich für den Erhalt und die Vielfalt der kurdischen Sprache, ihre Literatur und Geschichte stark zu machen.

Die gesamte Palette rund um Kurdistan macht die inhaltliche Konzeption von „Xwebûn“ aus. Wie der Zeitungseigner Kadri Esen erklärte, sollen Nachrichten und Reportagen zu den aktuellen politischen Entwicklungen in der Region und Berichte aus dem Gesellschafts- und Kulturleben der Kurdinnen und Kurden das Leseangebot abrunden. Mit „Xwebûn“ wolle das Team außerdem die publizistische Lücke zwischen Tageszeitung, Magazin für Geschichte und Szene-Magazin schließen.

„In Zeiten wie diesen, in denen weltweit Debatten und Diskussionen über Sprachen und Kulturen geführt werden, ist es besonders wichtig, eine kurdisch-sprachige Zeitung zu publizieren. Wir werden uns zwar trotz allen Schwierigkeiten, mit denen sich Journalist*innen in der Türkei auseinandersetzen müssen, am Puls der Zeit orientieren, unser Schwerpunkt liegt aber selbstverständlich auf Kurdistan. Wir setzen darauf, mit Themen zur kurdischen Sprache, Literatur, Geschichte und Kunst alle lesebegeisterten Menschen für Xwebûn zu gewinnen. Wir werden unser Bestes geben, die Inhalte verständlich und vielfältig zu gestalten, um der Zeitung den Weg in eine langlebige Zukunft freizumachen“, so Esen.